Nach acht Wochen Bauzeit ist jetzt die erneuerte Fußgängerquerung vor dem Bahnhofsgebäude freigegeben worden. Durch die Neuordnung haben Fußgänger und Radfahrer nun einen deutlich breiteren Bereich zur Verfügung, den sie zur Querung der Friedrich-Werber-Straße nutzen können. Gleichzeitig wurde die Erneuerung dazu genutzt, die tatsächlichen Gehwege der Menschen zu berücksichtigen. Dadurch führt der neue Übergang in einer leichten Diagonale vom Seetorplatz zum Bahnhof.

Nun stehen insgesamt zehn Meter in der Breite für das Queren der Fahrbahn zur Verfügung. Zuvor waren es gerade einmal vier Meter, was den Vorschriften entsprach. In der Mitte der Querung findet sich nun eine Insel, die barrierefrei ausgeführt wurde. Aus Rücksicht auf blinde und sehbehinderte Menschen mussten hier teilweise dennoch vorschriftsmäßig leichte Kanten angelegt werden, die eine Orientierung erleichtern.

Neuer Asphalt vor dem Bahnhof

Für die Stadt stellt die Maßnahme „die schnellste und einfachste Möglichkeit einer Verbesserung“ dar, sagte Oberbürgermeister Martin Staab bei der Vorstellung der Maßnahme.

Die Verbesserung der bestehenden Situation umfasst zudem noch andere Bereiche. So wurde unter anderem die Zone vor dem Bahnhofsgebäude mit einer neuen Asphaltschicht versehen. Durch eine leichte Höhenanpassung konnte auch auf eine der Treppenstufen zum Bahnhof verzichtet werden.

„So haben wir die verlorene Höhe verringern können“, erklärte Uwe Negraßus, Fachbereichsleiter Tiefbau bei der Stadt, den Vorgang. Als verlorene Höhe wird ein Bereich genannt, der auf beiden Seiten Treppenaufgänge in die gleiche Richtung benötigt. Ferner wurde die Fahrbahn der Friedrich-Werber-Straße auf einer Länge von 70 Metern neu asphaltiert.

Für ein offeneres Ambiente

Um das Ambiente am Bahnhofsvorplatz offener zu gestalten, sind im Zuge der Arbeiten alle Dinge verschwunden, die an dieser Stelle nicht unbedingt vonnöten waren. Dazu gehören die Telefonzelle, zwei Briefkästen, der Passbildautomat, einige Beschilderungen und mehrere Poller, die das Parken vor den Treppen verhindern sollten. „Es sollte großzügiger und offener werden“, schilderte OB Martin Staab die Idee dahinter.

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Zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität sind noch zwei Sitzmöglichkeiten vor dem Bahnhof geschaffen worden, die aus Lärchenholz des Radolfzeller Stadtwaldes gefertigt sind. Ganz konnte man auf Gestaltungselemente dennoch nicht verzichten. Am Seetorplatz mussten Blumenkübel so platziert werden, dass Fahrzeuge nicht wahllos auf den Platz fahren.

In einem zweiten Arbeitsschritt, der zeitgleich mit der Erneuerung der Querung begonnen wurde, wird jetzt noch die Unterführung unter dem Bahnhof von der Stadt saniert. Neben neuen Böden werden die Arbeiten unter anderem eine neue Beleuchtung, eine neue Entwässerung und neu verputzte Wände umfassen.

Unterführung „wird ein Schmuckkästchen“

„Was wir können, werden wir in der Unterführung in Ordnung bringen“, ließ Staab wissen. Und Uwe Negraßus zeigte sich überzeugt, dass die Unterführung „ein richtiges Schmuckkästchen“ wird, wie er sagte. Das ist angesichts des beschlossenen Endes der Pläne für die neue Seetorquerung auch zu hoffen, denn schließlich „müssen wir noch eine Weile mit der Unterführung leben“, kündigte der OB an.

Das Sanieren der Unterführung soll laut Planungsingenieur Lukas Burger bis Pfingsten fertig sein. Auch die Bahn wird laut Martin Staab ihrerseits einige Dinge am Radolfzeller Bahnhof sanieren oder verbessern. Dazu gehört eine Reinigung des Gebäudes und die Sanierung des Daches. „Über die weiteren Arbeiten werden wir in der zweiten Jahreshälfte unterrichtet“, kündigte der OB an.