Das Seefestival ist in Radolfzell längst als einer der Höhepunkte im Veranstaltungskalender etabliert. Doch in Folge der Corona-Pandemie musste es fünf Jahre lang pausieren. Nun kehrt es mit mehreren Neuerungen zurück: Die Organisation übernimmt nicht mehr die Stadt selbst, sondern die Konstanzer Agentur Event Promotions. „Noch professioneller“ soll das Seefestival dadurch werden, erklärt Erik Hörenberg, Leiter des Fachbereichs Kultur bei der Stadt, bei der Vorstellung des diesjährigen Programms vor dem Konzertsegel.

Und dies scheint auch gelungen, wenn man den beteiligten Akteuren von Stadtverwaltung, Eventagentur, Froschenkapelle und Sponsoren glauben darf. Denn mit Jan Delay wird ein absoluter Promi auf die Bühne steigen, die in diesem Jahr an neuem Ort steht – nämlich direkt vor dem Bodensee, anstatt wie bislang vor dem Konzertsegel. So könne man das tolle Panorama mit dem See hinter den Künstlern noch besser genießen, erläutern die Organisatoren. Der SÜDKURIER ist Medienpartner des Seefestivals und verlost für das Konzert von Jan Delay zehn mal zwei Karten für eine exklusive Backstage-Führung, nur für Abonnenten. Nähere Informationen dazu gibt es hier.

„Wir sind sehr froh, das Festival in Radolfzell stattfinden lassen zu können. Das ist die Blechbläserstadt schlechthin am Bodensee“, sagte Tommy Spörrer, Veranstalter von Event Promotions, erfreut. Das Festival findet von Donnerstag, 30. Mai, bis Samstag, 1. Juni, statt – und künftig dann jährlich statt alle zwei Jahre.

Welche Künstler treten beim Seefestival auf?

Mit dem Programm und der Organisation des Festivals habe man versucht, den Charakter der Stadt zu treffen. Im Programm sind daher einige Brassbands – und natürlich die Froschenkapelle. Es umfasst laut Spörrer ein „breites Spektrum mit guten und anspruchsvollen Künstlern“. Der Donnerstag ist der einzige Tag, an dem das Gelände bestuhlt sein wird.

Einlass ist ab 18 Uhr, eröffnen wird um 19 Uhr der Musikverein Weiterdingen, der sich über einen Wettbewerb für das Festival qualifiziert hat. Danach tritt um 19.30 Uhr die Band Blechschaden auf, deren Philharmoniker von klassischer Musik über Fußballhits bis zu aktuellen Songs alles zu bieten hätten. Den Abschluss bereiten beide Gruppen gemeinsam.

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Am Freitag eröffnet die Solo-Künstler Päm aus Österreich um 19 Uhr den zweiten Konzertabend. Danach spielt ab 20.30 Uhr das bekannte Duo Seiler und Speer, ein Komiker und ein Filmemacher, die in Radolfzell ihre Tour 2024 eröffnen.

Den Höhepunkt bildet dann der Festival-Samstag, der bereits um 14.30 Uhr beginnt. Zunächst spielt die Brassband „Obacht aufgebrasst“, ehe um 15.45 Uhr die Froschenkapelle ihren Auftritt hat. „Wir sind vorbereitet, ihr dürft gespannt sein, was wir spielen. Wir sind zuständig für die Ekstase“, kündigt Leiter Alex Weidele an. Es folgt um 17.15 Uhr die Brasserie aus Salem, die laut Spörrer auf ihrer Abschiedstournee unbedingt noch einmal in Radolfzell auftreten wollte. Danach bieten „Dicht und ergreifend“ eine Mischung aus Hip-Hop und Brassmusik für das jüngere Publikum, ehe der absolute Höhepunkt folgt: der Auftritt von Jan Delay um 21 Uhr, erfolgreicher Hip-Hop-Künstler, Mitglied der Gruppe „Beginner“ und bereits mit mehreren Alben auf Platz 1 der deutschen Charts gelandet.

Alles zu Anreise, Eintritt und Verpflegung

Der Barbereich befindet sich in diesem Jahr vor der Seebar. Essensstände seien dahinter sowie hinter dem Konzertsegel geplant. Für die Anreise empfiehlt Spörrer den öffentlichen Nahverkehr, da Radolfzell aus Konstanz, Stockach und Villingen-Schwenningen per Zug gut erreichbar sei. Zudem würden an der Mettnau-Brücke und nach der Bahnhofsunterführung zwei Fahrradparkplätze eingerichtet. „Wir bitten darum, die Räder auch nur dort abzustellen, da es sonst unschön wird“, sagt er.

Der Zugang zum Festivalgelände ist von zwei Seiten möglich, vom Bahnhof und aus Richtung Mettnau. Eine Stunde vor Einlass werde das Gelände für Menschen ohne Ticket geschlossen. Ebenso werde der Radweg vom Hotel Bora kommend gesperrt und durch die Bahnhofsunterführung umgeleitet.

Beim Umweltschutz setzen die Veranstalter laut eigener Aussage auf einen neuen Standard, den Green Event Baden-Württemberg, mit dem nachhaltige Veranstaltungen im Land ausgezeichnet werden. Tommy Spörrer berichtet von recycelbaren Werbeplakaten sowie Festival-Bändeln und Bannern aus alten Plastikflaschen, die auch nach dem Festival als Taschen wiederverwertet würden.

Auch sonst geht Event Promotions mit der Zeit. Wie Projektleiterin Ronja Wandernoth erklärt, wird auch ein Awareness-Team auf dem Gelände sein. Bei diesem könnten sich Besucherinnen und Besucher jederzeit melden, wenn sie etwas störe oder sie sich unwohl fühlten. „Auch bei der kleinsten Kleinigkeit bieten wir Sicherheit, Schutz und Unterstützung“, verspricht sie.

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Was passiert nach dem Jahr 2026 mit dem Seefestival?

Finanziert werden könne das Festival laut Spörrer nur in enger Zusammenarbeit mit der Stadt sowie einigen Kooperationspartnern und Sponsoren, wie der Sparkasse Hegau-Bodensee, den Stadtverschönerern Radolfzell und den Stadtwerken.

Der Vertrag zwischen Stadtverwaltung und der Agentur sieht erst einmal drei jährliche Festivals bis 2026 vor. „Unser klares Ziel ist aber, das Seefestival danach weiterhin jährlich fortzusetzen“, bekräftigt Erik Hörenberg.