Für die Singenerin Monika Kneer gehört ein Besuch des Stadtfests einfach dazu und auf die Frage, was ihr besonders gefällt, antwortet sie schlicht und ergreifend: "Alles! Es ist was los in der Stadt und man trifft viele Leute." Einziger Wermutstropfen sei, dass sie mitten in der Stadt wohne und der Dauerbeschallung ausgesetzt sei. Viel los war gestern in der Tat schon zur Eröffnung des Festes, das jedes Jahr mit Superlativen aufwartet.

Diesmal sind es das ganze Wochenende über 180 Stunden Programm auf sechs Bühnen mit Auftritten von allein 55 Bands. Das sei nur mach- und finanzierbar mit vielen Helfern bei Aufbau, Organisation und Sicherheit und Sponsoren, sagte Claudia Kessler-Franzen vom Stadtmarketingverein Singen aktiv, der das Fest organisiert. Ihnen galt ihr Dank.

Das Deutschlandspiel bei der Fußball-WM ist an diesem Wochenende ebenfalls in aller Munde. SÜDKURIER-Lokalchef Torsten Lucht, der bei der Eröffnung als Co-Moderator auftrat, stellte Oberbürgermeister Häusler die Frage, warum es beim Stadtfest kein Public Viewing gebe. Die Stadt habe sich aus Sicherheitsgründen dagegen entschieden, sagte Häusler. Es sei außerdem schon ein Kraftakt, das Fest an sich zu organisieren.

Vertreter von Singener Unternehmen standen zur Eröffnung auf der Sparkassenbühne und zeigten einen Querschnitt des Wirtschaftsstandorts. Ihnen allen ist gemein, dass sie sich gern für die Stadt engagieren. Die Auszubildenden von Takeda und Elma servieren an ihren Ständen zum Beispiel Smoothies und Cocktails. "Für die Azubis ist das eine Gelegenheit zu zeigen, wie sie ein solches Projekt organisatorisch meistern", sagte Jannik Schmidbauer von Elma. Klaus Bach vom Autohaus Bach mischt bei vielen Veranstaltungen gern mit, weil er dabei lauter nette Menschen treffe und er eben ein "Vereinsheini" sei.

Gerd Springe von Singen aktiv sagte, in Singen werde Kommunikation gelebt, sie schaffe Vertrauen und sorge für erfolgreiches Wirtschaften, Wohlfühlen und Wachsen. Die 1500 Gläser mit Sekt oder Saft, die Hotelier Lars Ellenberger vom Hostel Art & Style spendierte, nahmen die Gäste gern an. Auch wenn er sie mit kritischen Worten begleitete: In Singen wachse die Zahl der Hotelbetten rasant, der Tourismus entwickle sich dagegen im Schneckentempo.