Wie lockt man Menschen in die Innenstadt, die gerne in Singen einkaufen gehen? Oder wie bringt man Unternehmen zusammen, die zueinander passen könnten? Mit solchen Fragen beschäftigt sich der Standortmarketingverein Singen aktiv. Bei der Mitgliederversammlung in den Räumen des Volkswagen-Zentrums wurde nun deutlich, welchen Effekt das hat: Laut Zahlen der Geschäftsführerin Claudia Kessler-Franzen haben hunderte Menschen die Veranstaltungen besucht. Und da sind ja noch die Aktionen, die weit über die Stadt hinaus strahlen, etwa die verkaufsoffenen Sonntage.
Der Verein will dazu beitragen, Singen als Stadt attraktiv für Unternehmen zu gestalten, so der Vorsitzende Wilfried Trah. Besonders wichtig sei hierbei das Netzwerken. „Das geschieht durch den direkten, persönlichen Austausch“, ist er überzeugt. Vor allem aber durch Besuche in den Betrieben, Veranstaltungen und gemeinsame Projekte. Dass dieses Konzept aufgehe, belegte Kessler-Franzen anhand von Zahlen. So haben über 200 Interessierte im vergangenen Jahr die Unternehmerforen besucht, Veranstaltungen zur betrieblichen Gesundheitsprävention haben über 100 Menschen interessiert.
Doch nicht nur Netzwerken steht ganz oben auf der Agenda. Der Verein habe die gesamte Stadt im Blick und will auch die Innenstadt beleben. Dazu gehören das Stadtfest oder auch Aktionen im Sommer und Advent. „Es ist wichtig, dass wir die Kräfte bündeln“, ist Trah überzeugt. Daher werden die verkaufsoffenen Sonntage stets in Innen- und Südstadt gemeinsam veranstaltet, ergänzt Kessler-Franzen. Das jüngste Beispiel hierfür ist die Leistungsschau der IG Singen Süd Anfang Mai mit verkaufsoffenem Sonntag in der Innenstadt. Singen aktiv beteiligt sich auch am Weinfest und am Weihnachtsmarkt.
Grüne Industriestadt wird angestrebt
Die Stadt Singen soll sich auch in Richtung grüne Industriestadt emtwickeln. Das geschehe laut Kessler-Franzen durch die Zusammenarbeit mit heimischen Unternehmen und durch den Aufbau eines Reallabors mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft, Gestaltung (HTWG) in Konstanz.
Das Thema Wasserstoff treibt Singen aktiv ebenfalls um: Dass das geplante Wasserstoffkernnetz einen Bogen um ganz Südbaden macht, hat schon 2024 für großen Unmut in der Region gesorgt. Wann Singen an das Wasserstoffnetz angeschlossen werde, stehe in den Sternen, sagte auch Oberbürgermeister Bernd Häusler. Umso dankbarer sei er, dass der Pharmakonzern Takeda kürzlich nach eineinhalb Jahren Bauzeit ein neues Biomasseheizwerk in Betrieb genommen hat. Dafür hat Takeda 14,5 Millionen Euro am Standort Singen investiert.
Noch-Schatzmeister Alexander Endlich, der als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hegau-Bodensee den Hegau zum Sommer verlässt, legte einen soliden Jahresabschluss für 2024 vor. Erträgen von mehr als 270.000 Euro standen Ausgaben von etwa 240.000 Euro gegenüber – ein Plus von mehr als 30.000 Euro. Der Verein hat laut Trah derzeit 287 Mitglieder, das sind sechs mehr als im vergangenen Jahr.