Namen sind Schall und Rauch. Ein Sprichwort, das auch im Hegau gerne benutzt wird. Bei einer Zeitung sieht dies anders aus. Dort sind Namen ziemlich wichtig, denn natürlich muss klar sein, wer was gesagt hat. Damit man innerlich zustimmen oder widersprechen kann und weiß, wofür jemand steht. Und seien wir doch mal ehrlich: Wenn man mal etwas Kluges gesagt hat, soll das auch genau so in der Zeitung stehen. Nomen ist Omen, noch so ein Stichwort und bei einem Autor natürlich doppelt und dreifach der Fall: Denn wenn in einem Artikel ein falscher Name steht, verrät der Autorenname drüber direkt, wer dafür verantwortlich ist.
Der Fall Andi Möller
So geschehen in der vergangenen Woche. Kennen Sie Lothar Matthäus und Andreas Möller? Natürlich tun Sie das. Beides Ex-Fußballspieler, beides Ex-Nationalspieler und beide für ihre Schlagfertigkeit und Expertise bekannt. Einer von ihnen hat einmal gesagt: Mailand oder Madrid? Hauptsache Italien. Auch dieses Zitat wird gerne von Autoren benutzt, vor allem für satirische Glossen. So passiert in der SÜDKURIER-Rubrik ‚Unterm Vulkan‘. Dabei berichtet die Redaktion von einem kuriosen Fall: Eine Person aus dem Hegau hat offenbar zwei Rathäuser verwechselt und ihre Bewerbung zum Bürgermeister in Volkertshausen per E-Mail ans Steißlinger Rathaus geschickt.
Der Autor kam dabei zum Schluss: Volkertshausen oder Steißlingen? Hauptsache Hegau. Blöd nur, dass der Autor davon ausging, dass Matthäus den Satz gesagt hat, dabei war es Möller, der Italien und Spanien zusammenlegt. Dieses Beispiel zeigt: Namen sind eben nicht Schall und Rauch und Hochmut kommt vor dem Fall. Oder wie es mein Opa sagen würde: Das Pendel schlägt immer zurück.
Wer ist dieser Timo Heckele?
Es gab noch einen Fall, bei dem das deutlich wird: Kennen Sie Timo Heckele? Timo Heckele heißt eigentlich Timo Heckel und er ist den meisten Singenern bestens bekannt. Denn seit Jahren verkörpert er die närrische Kult-Figur des Poppele. Seit Kurzem ist Timo Heckele aber nicht nur Poppele sondern auch noch der neue Zunftmeister der gleichnamigen Narrenzunft und damit Nachfolger von Stephan Glunk. Blöd nur, wenn der SÜDKURIER in seiner gedruckten Ausgabe mit Buchstaben ziemlich spendabel ist – so wurde in der Berichterstattung zum Führungswechsel der Poppele aus besagtem Timo Heckel kurzerhand Timo Heckele.
Darf nicht passieren, aus oben genannten Gründen – denn Namen sind eben nicht Schall und Rauch. Aber auf den zweiten Blick bietet sich hier eine einmalige Chance, das muss auch den Singener Narren bewusst sein: Denn liebe Narren, die zusätzliche Endung öffnet euch Tür und Tor für jeden Narrenspiegel. Denn Timo Heckele reimt sich formidabel auf Poppele – gerne geschehen, Euer Matthias Güntertle.