Klaus Bach bringt in drei Worten auf den Punkt, was die Veranstalter und Sponsoren des Singener Stadtfestes veranlasst, so eine Großveranstaltung finanziell und mit Tatkraft zu unterstützen: "Wir sind Singen". Es war nicht die einzige Liebeserklärung an die Stadt. Auch der Hotelier Lars Ellenberger, der 1500 Gläser Sekt und Wasser an die Eröffnungsgäste verteilte, ist überzeugt, dass Singen eine Tourismusdestination ist, in die es sich lohne zu investieren.

Viel Zeit und Energie investieren Claudia Kessler-Franzen und ihr Team von Singen aktiv zunächst in die Organisation und dann in die Umsetzung dieses Stadtfestes. Alleine für den Aufbau der zahlreichen Stände und Bühnen in den Fußgängerzonen und Querstraßen hat das Team 100 Kilometer zu Fuß absolviert. Für die Sicherheit seien über 50 Personen vor Ort. Die Polizei ist mit Streifen in Uniform und zivil gekleideten Kräften präsent.

Für den Leiter der SÜDKURIER-Lokalredaktion, Torsten Lucht, war es das erste Singener Stadtfest, das er als Moderator miteröffnen durfte. Damit bleibt ein Vergleich zu anderen Stadtfesten nicht aus. Drei Besonderheiten hob er hervor. Da ist zum einen die Quantität mit 180 Stunden Programm an drei Tagen. Zum andern die gute Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderungen, wie ihm der Behindertenbeauftragte des Landkreises Konstanz, Oswald Ammon, bestätigt hatte. Als dritte Besonderheit erwähnte Lucht die zeitgleich stattfindende Mountainbike-Weltmeisterschaft. "Woanders würde das auseinandergezogen, um mehrere Anlässe zu schaffen", sagte Lucht in Richtung Oberbürgermeister Bernd Häusler. Der konterte: "Wir haben das bewusst zusammengelegt, um eine noch größere Strahlkraft zu erzeugen. Außerdem haben wir in ein paar Tagen mit dem Hohentwielfest schon wieder ein Großereignis."

Die Firmen Elma, Takeda und Südstern Bölle unterstützen das Stadtfest, indem sie ihre Auszubildenden eigene Stände betreiben lassen. "Mit Begeisterung", wie der Vorsitzende des Standortmarketingvereins Singen aktiv, Gerd Springe, feststellte. Er lobte auch den Einsatz der rund 1000 Mitwirkenden aus 32 Vereinen. Für Claudia Kessler-Franzen ist das Stadtfest eine Chance am starken Wirtschaftsstandort, Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. "Darauf sind wir stolz", sagte sie.

Die wichtigsten Anlaufpunkte

Die gesamte Innenstadt ist seit Freitagnachmittag eine einzige Festmeile. Wer sich hier verliert, braucht Anhaltspunkte. Am besten eignen sich dafür die Bühnen:

  1. Sparkassenbühne: Im Zentrum der August-Ruf-Straße kann man alles erleben. Tanz, Show und Musik. Außerdem Nahrung für's Hirn beim SÜDKURIER-Talk am Samstag um 14 Uhr, wenn es heißt "Cocktail-Rezepte" für Demokratie. Um 17 Uhr findet hier die große Eröffnung der Mountainbike-Weltmeisterschaft statt, die am Sonntag ausgetragen wird.
  2. Heimat-Bühne: Sie steht in der nördlichen August-Ruf-Straße und bietet bis Sonntagnachmittag Heimatliches in Biergarten-Atmosphäre.
  3. Exil-Bühne: Auf dem Schulhof der Ekkehard-Realschule gibt es Rock und Blues. Außerdem dürfen sich hier junge Talente ausprobieren.
  4. Scheffel-Bühne: Hier ist der musikalische Treffpunkt der Scheffestraße mit Musikern aus der Region
  5. b.free-Bühne: In Erzbergerstraße gibt es Musik von Nachwuchsbands, Comedy und Tanzeinlagen.