Schulkinder in Singen und dem Hegau werden demnächst etwas lernen, was normalerweise nicht auf dem Stundenplan steht: sich selbst auf das Coronavirus zu testen. Das soll dabei helfen, die Schulen offen zu halten und gleichzeitig die Ausbreitung der Pandemie im Griff zu behalten. Denn der Unterricht bis einschließlich Klasse sechs soll laut der momentan gültigen Corona-Verordnung des Landes im Präsenzbetrieb stattfinden. Die allgemeine Abstandsregel von eineinhalb Metern gilt demnach allerdings nicht in Schulen und Kindergärten, auch Masken sind in den Klassenzimmern laut der Verordnung nicht vorgeschrieben.

Dass Schüler und Lehrer regelmäßig zwei Mal in der Woche getestet werden, halte sie für alternativlos, sagt Anja Claßen, Leiterin der Singener Waldeckschule, dazu. Claßen ist auch geschäftsführende Schulleiterin der Singener Schulen und berichtet aus einer Videokonferenz mit den Singener Schulleitungen, dass auch die anderen Schulleiter diese Ansicht teilen. Bei ihr an der Schule, einer Grundschule, sollen die Testungen so ablaufen, dass der Klassenlehrer den Test vormacht und die Kinder mitmachen. Ob ein Kind an der Testung teilnimmt, sei aber die Entscheidung der Eltern.
Für Anja Claßen sind die flächendeckenden Tests ein Baustein, das Infektionsgeschehen im Griff zu behalten, gleichzeitig aber auch möglichst viel Unterricht zu gewährleisten: „In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns.“ Und alle Schulleitungen würden sich darüber Gedanken machen. Denn die Infektionszahlen würden steigen, doch man sehe auch die Not der Kinder und die Lernentwicklung: „Für Kinder ist es wichtig, dass Schule stattfindet, sie lernen nur zusammen.“ Und auch an der Schule freue man sich, die Kinder wieder vor Ort zu haben.
Noch diese Woche sollen 5000 Selbsttests für die Singener Schulen ankommen, schreibt Singens Bürgermeisterin Ute Seifried auf Anfrage, nächste Woche sollen es weitere 7000 sein. Auf Selbsttests setzt die Stadt wegen der schieren Anzahl: Es gehe um 5500 Schüler und 500 Lehrer, die jede Woche zweimal getestet werden sollen. Deswegen sollen alle Schulen ab nächste Woche komplett auf Selbsttests umgestellt werden, da man die Organisation sonst nicht hinbekomme, so Seifried.
Auch jetzt können sich Schüler bereits testen lassen
Derzeit gibt es schon an der Waldeck-, Schiller-, Beethoven- und Johann-Peter-Hebel-Schule sowie an den Grundschulen in Beuren und Überlingen am Ried Teststationen, an denen sich alle Singener nach eine Online-Anmeldung testen lassen können. Das Angebot gelte auch für Schüler, schreibt Seifried. Sie bräuchten dafür nur eine Einverständniserklärung der Eltern und eine Bescheinigung der Schule. Auch die Schnelltests, die es derzeit samstags von 8 bis 12 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche gibt, seien für Schüler offen. Auch viele Hegaugemeinden haben schon jetzt eigene Teststationen eingerichtet.
Der flächendeckenden Versorgung mit Selbsttests an den Schulen ist allerdings einiges Hin und Her zwischen Bund, Ländern und Kommunen vorangegangen, wie Seifried ebenfalls berichtet. In der ersten Märzwoche habe es die Information gegeben, dass der Bund diese Tests doch nicht beschaffe, sondern dass dies die Länder tun müssten. Ende vergangener Woche sei dann die Information gekommen, dass das Land die Tests erst ab dem 1. April beschaffe und verteile, so Seifried. Ärgerlich für die Kommune: Je weniger Tests man bestellt, desto höher der Preis pro Stück. Und natürlich ging es auch ums Geld. Nach den vorliegenden Angeboten würden die Schnelltests für eine Woche 77.000 Euro kosten, schreibt die Bürgermeisterin – bei 40 Schulwochen etwa 3 Millionen Euro. Vor einem dauerhaften Engagement habe man da die Zusage vom Land für Unterstützung gebraucht.
Erste Testkonzepte für Schüler
Noch diese Woche sollen 5000 Selbsttests für die Singener Schulen ankommen, schreibt Singens Bürgermeisterin Ute Seifried auf Anfrage, nächste Woche sollen es weitere 7000 sein. Auf Selbsttests setzt die Stadt wegen der schieren Anzahl: Es gehe um 5500 Schüler und 500 Lehrer, die jede Woche zweimal getestet werden sollen. Deswegen sollen alle Schulen ab nächste Woche komplett auf Selbsttests umgestellt werden, da man die Organisation sonst nicht hinbekomme, so Seifried. Derzeit gibt es schon an der Waldeck-, Schiller-, Beethoven- und Johann-Peter-Hebel-Schule sowie an den Grundschulen in Beuren und Überlingen am Ried Teststationen, an denen sich alle Singener nach eine Online-Anmeldung testen lassen können. Das Angebot gelte auch für Schüler, schreibt Seifried. Sie bräuchten dafür nur eine Einverständniserklärung der Eltern und eine Bescheinigung der Schule. Auch die Schnelltests, die es derzeit samstags von 8 bis 12 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche gibt, seien für Schüler offen. Auch viele Hegaugemeinden haben schon jetzt eigene Teststationen eingerichtet.

Das schuleigene Testzentrum in der Engener Großsporthalle am Bildungszentrum verfügt über sechs Stationen, die mit Eltern und Lehrern besetzt sind. Auch das notwendige medizinische Personal konnte aus der Elternschaft rekrutiert werden. „Wir haben jede Menge Freiwillige im Einsatz“, freut sich Daniel Jedlicka, Schulleiter des Anne-Frank-Schulverbunds. Der erste Testdurchlauf am Mittwoch war laut Jedlicka ein voller Erfolg. 118 Schüler – etwa ein Drittel der derzeit in Präsenz unterrichteten Kinder – ließen den Nasenabstrich vor Schulbeginn machen. Voraussetzung war ein Einverständnis der Eltern – und genug Mut, die Prozedur zu überstehen. „Ich gehe davon aus, dass zu den weiteren Tests – jeweils montags und mittwochs – noch mehr kommen“, so Jedlicka. Den Kindern sei klar, dass es beim Testen nicht nur um sie selbst gehte sondern auch um andere. Den Aufbau des Testzentrums organisierten das Gymnasium, der Anne-Frank-Schulverbund und die Hewenschule zusammen mit einer örtlichen Apotheke. Eltern hatten bei Online-Elternabenden die Möglichkeit, sich zu informieren. Dass das Bildungszentrum in Engen ein eigenes Testzentrum aufgebaut habe, sei nur konsequent, so der Rektor: „Die Schüler bekommen ihr Ergebnis noch, bevor sie die Schule betreten“.
Eltern stehen in der Verantwortung
An der Ten-Brink-Gemeinschaftsschule in Rielasingen-Worblingen seien in dieser Woche bereits die Neunt- und Zehntklässler auf freiwilliger Basis getestet worden, berichtet Schulleiterin Birgit Steiner. An einem Angebot für die unteren klassenstufe werde noch gearbeitet. „Das liegt in der Verantwortung der Eltern“, erklärt steiner gegenüber dem SÜDKURIER. Darüber hinaus sei die Schule dank eines hochmodernen Lüftungssystems bestens ausgestattet, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern: „Wir haben einen Schulträger, der sensationell agiert“, lobt sie die Gemeindeverwaltung.