Das Thema Nahversorgung beschäftigt die Anwohner der Nordstadt. Am Kreisverkehr von Bruderhof- und Remishofstraße soll das „Quartier am Remishof“ mit einem Supermarkt und einem Drogeriemarkt in Kombination mit Wohnungen entstehen. Ein Architekturbüro wurde 2023 ausgelobt, im Jahr 2025 sollte das Projekt starten. Doch bisher ist nichts passiert. Nun luden die Stadt und Vertreter der Bauherren zu einer Informationsveranstaltung über den aktuellen Stand in den Gemeindesaal der Liebfrauenkirche.

Über den aktuellen Stand der Planungen berichteten Stefan Duschl von EDEKA (rechts) und Markus Kliche vom Siedlungswerk.
Über den aktuellen Stand der Planungen berichteten Stefan Duschl von EDEKA (rechts) und Markus Kliche vom Siedlungswerk.

Wie Oberbürgermeister Bernd Häusler in seiner Begrüßung der rund 70 Interessierten berichtete, wurde der Wunsch nach einem Nahversorger in der Nordstadt von Anwohnern an die Stadt herangetragen. Mittlerweile hätten sich aber die Rahmenbedingungen geändert, mit den Investoren Siedlungswerk GmbH und EDEKA Südwest sei aber ein Partner gefunden worden, mit dem schon einige Projekte in Singen umgesetzt worden seien.

Auch mehr Wohnungen sollen her

Ausgangslage für die Stadt sei es gewesen, gleichzeitig auch mehr Wohnraum zu schaffen. „Wir sind im Planungsprozess, der Entwurf ist beschlossen“, stellte Eleanor von Deimling von der Stadtplanung anhand einer PowerPoint-Präsentation den Planungsprozess von der Konzeptvergabe über den Realisierungswettbewerb bis zur Planungs- und Entwurfsphase und Erstellung der Bebauungspläne vor.

Das rund 13.000 Quadratmeter große Grundstück soll als fußläufige Einkaufsmöglichkeit für die Bürgerinnen und Bürger in der Nordstadt dienen und auch für Kunden und Besucher Aufenthaltsqualität bieten. Wie Markus Kliche vom Siedlungswerk berichtete, sollen neben dem Edeka-Markt mit einer reinen Verkaufsfläche von 1700 Quadratmetern und einem Drogeriemarkt mit rund 700 bis 800 Quadratmetern zirka 100 Wohnungen entstehen, von denen 26 Wohnungen vom Land sozial gefördert würden. „Pro Wohnung ist ein Parkplatz geplant, mehr lässt das Grundstück nicht zu“, erklärte Kliche. Für die Anwohner und Kunden sollen Stellplätze in einer Tiefgarage untergebracht werden. Ein großes Anliegen sei es auch, Freiflächen zu schaffen und wo möglich, auch Bäume zu pflanzen.

Zur Informationsveranstaltung zum geplanten Nahversorgungszentrum in der Nordstadt mit OB Bernd Häusler (rechts) hatten sich rund 70 ...
Zur Informationsveranstaltung zum geplanten Nahversorgungszentrum in der Nordstadt mit OB Bernd Häusler (rechts) hatten sich rund 70 Anwohner im Gemeindesaal der Liebfrauenkirche eingefunden.

Parkplätze und Verkehr beschäftigen Anwohner

Viele Anwohner beschäftigt das Thema Stellplätze und Gefahr durch den Verkehr auf der geplanten Süd-Nord-Durchwegung des Quartiers für Fußgänger und Radfahrer. Stefan Duschl von EDEKA bezeichnete es als Spagat: „Wir müssen den Platz für Autos und Fahrräder auf einen Nenner bringen, auf 13000 Quadratmetern sind Stellplätze 1:2 gar nicht möglich“, so Duschl. Zum Thema Lärmbelästigung durch LKW-Anlieferungen in die Lagerhalle des EDEKA-Marktes geht er von zwei bis drei Lieferungen am Tag aus.

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Bis die Stellungnahmen und Vorschläge der Anwohner noch in die Planung eingebracht würden, schätzt Duschl, dass im Frühjahr 2027 mit dem Bau begonnen werden könnte. Die Bauzeit betrage dann mindestens zwei Jahre. Das sei im Vergleich zu anderen Projekten sehr schnell: „2023 begonnen, hätten wir bis 2029 dann ein Projekt dieses Umfangs in sechs Jahren aus dem Boden gestemmt und sechs Millionen Euro verbaut“, sagte Kliche vom Siedlungswerk.