Das Ende der Sommerzeit ist auch Ende der Freibadsaison. Und was Badegäste traurig stimmt, weil der Sprung ins kühle Nass dann nicht mehr bei sommerlichen Temperaturen möglich ist, ist für Ursula Kornmaier eine Gelegenheit, Bilanz zu ziehen. Für sie geht die erste Saison als Verantwortliche für den Kiosk im Singener Aachbad zu Ende. Und sie berichtet von vielen schönen Erfahrungen und manch einem Lerneffekt.
Einer dieser Lerneffekte war, wie viele Pommes Frites in der Gefriertruhe sein müssen, um für das Wochenende gut versorgt zu sein. Nach manchen heißen Tagen zu Beginn der Saison, bei denen viele Badegäste sich im Aachbad tummelten, musste sie einige Kritik einstecken, die vor allem in einem sozialen Netzwerk geäußert wurde.
Bemängelt wurden unter anderem lange Wartezeiten, oder dass die Pommes ausgegangen waren. Im Rückblick sagt Kornmaier: „An Tagen mit 3000 Besuchern sieht man kein Land.“ Wenn man 45 Minuten brauche, um überhaupt durch die Freibadkasse zu kommen, könne man auch nicht erwarten, am Kiosk in zehn Minuten fertig zu sein. Und sie wirbt um Verständnis für die Arbeitskräfte, die bei geschätzten 40 Grad Raumtemperatur körperliche Arbeit verrichten. Nach relativ kurzer Zeit habe die Kritik aber aufgehört, sagt sie.
Freundliche Badegäste und nette Kinder
Im direkten Austausch sei der Kontakt zu den Besuchern hingegen immer sehr freundlich gewesen, sagt Kornmaier: „Vor allem gab es viele nette Kinder hier.“ Auch die Rückmeldungen auf einem Umfrageblatt, das sie beim Kiosk ausgelegt habe, seien durchweg positiv gewesen. Mit dem eingespielten Team aus ihr selbst und sieben Mitarbeitern, die in Teilzeit mitgeholfen haben, habe der Betrieb im Kiosk gut geklappt, erzählt sie.

Zum Ende der Saison hat Kornmaier sich noch eine besondere Aktion einfallen lassen. Sie habe nämlich kein Pfand auf Einweg-Pfandflaschen verlangt. Doch viele dieser Flaschen seien einfach rund um den Kiosk stehen geblieben. Rasch sei die Idee entstanden, das Pfandgeld an die Singener Tafel zu spenden. Auch einige Lieferanten hätten Geld dazugegeben, sodass nun kürzlich 1500 Euro an die Tafel übergeben werden konnten.
Für diese Saison wird der Kiosk im Aachbad am Samstag, 10. September, zum letzten Mal öffnen. Ob sie auch im nächsten Sommer wieder den Kiosk betreibt, dazu solle es Ende September ein Gespräch mit der Stadtverwaltung geben, sagt Ursula Kornmaier.