Aus dem Quintett ist ein Duo geworden: Am kommenden Dienstag, 3. Juni, entscheidet der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung darüber, wer neuer Bürgermeister von Singen wird. Der SÜDKURIER hatte darüber berichtet, dass fünf Personen die Nachfolge der erkrankten Ute Seifried antreten wollen. Jetzt hat sich diese Anzahl noch einmal deutlich verkleinert: Wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage bestätigt, stehen lediglich zwei Kandidaten zur Wahl. Dies hängt allerdings nicht mit Rückzügen der Kandidaten zurück, sondern mit der Findungskommission, die die Anzahl deutlich reduziert hat. Neben Marcus Röwer, aktueller Bürgermeister von Volkertshausen, steht auch Miriam Lienhard aus Konstanz zur Wahl.
Der Gemeinderat hatte in einer Sitzung im März die Ablaufplanung zur Ausschreibung und Wiederbesetzung der Stelle des Ersten Beigeordneten der Stadt Singen beschlossen. Inhalt des Beschlusses war auch die Einrichtung einer gemeinderätlichen Findungskommission zur Prüfung der Bewerbungen. Diese habe in der Zwischenzeit getagt und eine Vorwahl getroffen.
17 Stimmen sind nötig
Damit rückt das Wahlprozedere näher, bei dem jedoch keine einzelnen Bürger ihr Kreuz machen dürfen. Aber wie wird die Stelle des Bürgermeisters in der Hohentwiel-Stadt überhaupt neu besetzt? Findet dazu eine erneute Wahl statt? Vorab: Die Wahl des Ersten Beigeordneten läuft nicht ab wie eine Oberbürgermeister- oder Gemeinderatswahl. Laut dem städtischen Pressesprecher Stefan Mohr sei die absolute Mehrheit der Stimmen der anwesenden Gemeinderatsmitglieder notwendig.
Im Singener Gemeinderat sitzen 32 Stadträte. Zudem ist Oberbürgermeister Bernd Häusler stimmberechtigt. Angesichts dieser Sitzverteilung bedeutet die absolute Mehrheit, dass 17 Stimmen nötig ist. „Wird eine solche Mehrheit bei der Wahl nicht erreicht, findet zwischen den beiden Bewerbern mit den meisten Stimmen eine Stichwahl statt. Hierbei reicht die einfache Mehrheit der Stimmen. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los“, teilte Mohr kürzlich auf Nachfrage mit.
Singens neuer Erster Beigeordneter soll weiterhin um die Fachbereiche Bildung und Sport, Familie, Soziales und Quartier sowie Bürgerservice, Ordnung und Recht kümmern. Damit bleibt die Verantwortlichkeit ähnlich zugeschnitten wie in Ute Seifrieds Dienstzeit, umgangssprachlich war immer wieder die Rede von einer Sozialbürgermeisterin.