Der Nordstadtversorger am Kreisverkehr von Bruderhof- und Remishofstraße steht schon lange auf der Agenda der Stadt Singen. Im Jahr 2023 wurde ein Architekturbüro für das Projekt ausgelobt, danach wurde es ruhig um das Bauvorhaben – dabei sollte es ursprünglich im Jahr 2025 starten. Doch Anwohner müssen sich noch ein Weilchen gedulden: „Der Baubeginn für den ersten Bauabschnitt ist für das Frühjahr 2027 vorgesehen. Ein möglicher Abschluss der Baumaßnahmen ist nach unserer Einschätzung im Spätsommer 2029 denkbar“, erklärt Adam Rosol, Leiter der Abteilung Stadtplanung, auf SÜDKURIER-Nachfrage. Denn das Bauvorhaben sei noch in der Planungsphase.
Doch warum gibt es bei dem Projekt, das 2023 noch mit einem Baubeginn im Jahr 2025 anvisiert wurde, Verzögerungen? „Es handelt sich um ein umfangreiches Projekt mit zahlreichen Beteiligten. Die hierfür erforderlichen Planungsprozesse sind komplex und entsprechend zeitintensiv“, erklärt Rosol.
Hinzu komme, dass sich die Rahmenbedingungen fortlaufend ändern würden. „Auch wirtschaftliche Zwänge und die damit verbundenen erheblichen Baukosten wirken sich auf die Planung aus, sodass diese fortlaufend optimiert wird“, informiert der Stadtplaner.
Edeka und Siedlungswerk sind schon fix
Aktuell werde laut Rosol der Bebauungsplan, parallel zur Hochbauplanung, erstellt. „Geplant ist nach wie vor die Ansiedlung eines Nahversorgers mit Drogeriemarkt in Kombination mit Wohnbebauung“, erklärt Rosol. Die Bauherren seien unverändert: Beteiligt sind Edeka Südwest, die Siedlungswerk GmbH Wohnungs- und Städtebau sowie das Freiburger Architekturbüro Mbpk Architekten und Stadtplaner GmbH.
Zu den Kosten könne die Stadtverwaltung keine Angaben machen. Rosol erklärt, woran das liegt. „Bei dem Projekt handelt es sich um einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Das bedeutet, die Kosten werden vom Vorhabenträger getragen.“ Damit meint Rosol die beteiligten Unternehmen. 2023 sei man noch von rund 50 Millionen ausgegangen.
Kleiner Marktplatz geplant
Beim Realisierungswettbewerb im Juli 2023 ist Thomas Melder von der Mbpk Architekten und Stadtplaner GmbH als Sieger hervorgegangen. Das rund 13.000 Quadratmeter große Grundstück am Kreisverkehr von Bruderhof- und Remishofstraße soll als fußläufige Einkaufsmöglichkeit für die Bürgerinnen und Bürger in der Nordstadt dienen. Der Siegerentwurf schlägt einen kleinen Marktplatz im Süden vor, angrenzend an die Bruderhofstraße, über den auch der Supermarkt erschlossen werden soll. Dadurch soll auch ein durchgängiger Nord-Süd-Weg durch das Quartier entstehen.

In dem Quartier sind zudem gemischte Wohneinheiten geplant. So plane das Siedlungswerk 75 Wohneinheiten, über dem Edeka sollen etwa 48 Wohnungen entstehen, hieß es damals. Wie Siedlungswerk-Geschäftsführer Norbert Tobisch bei der Vorstellung des Siegerentwurfes erklärte, sollen etwa 25 Prozent der Wohnungen als öffentlich geförderte Mietwohnungen angeboten werden. Neben dem Edeka-Markt mit einer reinen Verkaufsfläche von 1700 Quadratmetern soll unter anderem auch ein Drogeriemarkt mit rund 600 Quadratmetern entstehen.