Wie warm ist es eigentlich auf dem Asphalt eines Schulhofs? Und auf den Grünflächen, die drumherum sind? Ein Dutzend Schülerinnen und Schüler der Ekkehard-Realschule haben dazu kürzlich Messungen gemacht und die Temperaturunterschiede festgehalten. Wohlfühlorte im Bereich des Schulhofs haben sie nur wenige gefunden. Die Aktion fand im Rahmen des Projekts „Gesund unterwegs im Stadtquartier“ statt, das an der Ekkehard-Realschule und an der Johann-Peter-Hebelschule in Singen durchgeführt wird. Doch das ist nur der Anfang. Über vier Jahre sollen in dem Projekt auch Maßnahmen zur Verbesserung der Situation erarbeitet werden.
Am Eingang vor der Ekkehard-Realschule war am Tag des Workshops im Schatten unter dem Vordach eine Art Klassenzimmer eingerichtet worden. Arne Engelhardt, Projektmanager für kommunalen Umweltschutz bei der Deutschen Umwelthilfe, sowie sein Kollege Oliver Finus, Fachreferent kommunaler Umweltschutz, erarbeiteten mit den Siebtklässlern und Lehrerin Karin Lessmann, wo es im Umfeld der Schule Wohlfühlorte gibt und wo man sich gar nicht gern aufhält.
Das Projekt läuft in Singen seit Januar 2024 und zielt darauf ab, die Lebenswelten der Schüler zu untersuchen und daraus im Hinblick auf den Klimawandel Maßnahmen für eine Verbesserung im Quartier abzuleiten und in Angriff zu nehmen. „Wir wollen bei diesem Projekt nicht nur die Schulhöfe betrachten, sondern auch das direkte Umfeld im Quartier“, erklärt Verena Ilg, Quartiersmanagerin und Koordinatorin für dieses Projekt. Auch die Abteilungen Stadtplanung sowie Grün und Gewässer seien bei Umgestaltungsmaßnahmen später involviert.
Schon jetzt ist es auf dem Schulhof viel zu heiß
Auf dem Schulhof der Ekkehard-Realschule sieht man rund um die große, asphaltierte Fläche schon einen alten Baumbestand. Doch darunter gibt es kaum Möglichkeiten für schattige Sitzplätze. Besonders den Hauptgehweg finden die Schüler zum Aufhalten an heißen Sommertagen sehr unattraktiv.
Im Laufe der Workshops wollen die Schüler Ideen sammeln, wie der Schulhof klimaangepasster und grüner werden kann. Für Konrektor Markus Meister, der seit 21 Jahren an der Schule ist, kam dieses Projekt wie gerufen: Eine andere Gestaltung des Ekkehardplatzes sei schon lange Thema. Die Sonne knalle an heißen Tagen so auf den Schulhof und die Bereiche im Schatten seien nicht wirklich nutzbar. Beim ersten Workshop hatten die Schüler auch Fotos von Stellen aufgenommen, die besonders wenig Wohlfühlqualität haben. „Wir wollen mit den Schülerinnen und Schüler über den Ist-Zustand sprechen und Pläne erstellen, wie die Flächen aufgewertet werden können“, erklärt Arne Engelhardt.
Verena Ilg nennt bei der Vorstellung des Projekts einige Ideen wie grünes Klassenzimmer, ein Schulgarten oder auch Fassadenbegrünung, falls möglich. Natürlich gäbe es da zu bedenken, wie die neuen Bereiche rund um den Schulhof außerhalb der Schulzeiten gepflegt werden können.
Partner finanzieren das Projekt mit 70.000 Euro
Bereits im November 2023 hatte Quartierskoordinatorin Verena Ilg im Ausschuss über das neue Projekt berichtet. Für die beiden Schulen werden in diesem Rahmen je 20.000 Euro in den Haushalt gestellt. Außerdem werden Planungskosten in Höhe von je 15.000 Euro für Landschaftsgärtner finanziert. Im April fanden an beiden Schulen erste Besprechungen statt. Das Projekt wird in Form von Workshops durchgeführt, der nächste nach den Sommerferien zum Thema „Mobilität“.
Kontakt: DUH-Projektmanager Arne Engelhardt ist erreichbar bei der Deutschen Umwelthilfe, Telefon 07732 99951376, oder per E-Mail an: http://engelhardt@duh.de. Als Projektkoordinatorinnen der Stadtverwaltung sind Anne Gehrmann, Telefon 07731 85784, per E-Mail an http://anne.gehrmann@singen.de und Verena Ilg, Telefon 07731 9263503, E-Mail: http://verena.ilg@singen.de erreichbar.
