Bald soll es mehr Lebensretter im Stadtgebiet geben: Der Hauptausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung die Anschaffung von 20 Defibrillatoren (Defi) über die Björn-Steiger-Stiftung beschlossen. Die Kosten dafür betragen 25.000 Euro, die laut Bürgermeister Rainer Stolz nicht im Haushalt eingestellt sind. Die Geräte seien selbsterklärend und könnten von Laien bedient werden, um jemandem im Falle von Kammerflimmern oder eines Herzstillstands zu helfen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Laut der Stiftung betragen die Wartungskosten pro Gerät pro Jahr 32,73 Euro, wenn kein Einsatz war.
Christoph Stetter (CDU) lobte die Maßnahme: „Toll, dass das gemacht werden soll. Das ist ein wichtiger Beitrag.“ Er wunderte sich allerdings, dass auf der Liste der Bahnhof und die Bäder fehlen, obwohl diese stark frequentiert sind. Zudem fragte er nach, warum Geräte teilweise innen und teilweise außen angebracht würden.
Rainer Stolz sagte, man könne den Stadtwerken durchaus Defis in den Bädern empfehlen. Stadtbaumeister Lars Heinzl ergänzte, die Stadt habe Gebäude ausgewählt, die ihr selbst gehören. Wolf-Dieter Karle (Freie Wähler) ergänzte, im Freibad sei Personal, das im Ernstfall reagieren könne. Er fand es wichtig, Defis in den Sporthallen zu haben, da dort auch Rehasport-Kurse stattfinden, zum Beispiel Sport nach Krebs.
Wunsch nach Schulungen zu den Defis
Der CDU-Rat und Espasinger Ortsvorsteher Andreas Bernhart berichtete, in Espasingen gebe es zwei Defis auf Spendenbasis und es habe eine Schulung dazu gegeben. Das habe bei ihm persönlich die Angst genommen, so ein Gerät im Ernstfall zu nutzen. Stolz erwiderte, er gebe die Empfehlung für eine Schulung weiter.
Jürgen Kragler (CDU) warf noch wegen einem Defi am Gymnasium das Problem von Herumtreibern im dortigen Bereich ein. Er befürchtete, jemand könne sich dann einen Jux mit dem lebensrettenden Gerät machen. Heinzl erklärte, das Gerät dort solle die Dill- und Jahnhalle mitabdecken, aber Vandalismus sei tatsächlich ein Thema. Stolz schlug schließlich vor, ein Gerät in die Jahnhalle zu hängen und ein anderen außen im Schulbereich zu installieren.

Wo die 20 neuen Standorte sein werden
Das Gremium beschloss die Anschaffung und die Aufstellorte einstimmig. Die Defis sollen an folgende Standorte kommen: Rathaus innen beim Eingang, Grundschule innen beim Gebäude I, Goldäckerschule innen beim Eingang, Hägerweghalle innen beim Eingang, Clubhaus im Osterholz, Hindelwanger Halle innen beim Eingang, in Hoppetenzell im Gemeindezentrum innen beim Eingang sowie innen in der Sporthalle beim Eingang, im Gemeindezentrum Mahlspüren im Hegau innen am Seiteneingang, in Mahlspüren im Tal am Rathaus außen beim Parkplatz, in Raithaslach im Farrenstall innen beim Eingang, im Feuerwehrhaus Seelfingen innen beim Eingang, am Rathaus Wahlwies außen am Eingang sowie innen in der Roßberghalle beim Eingang, in Winterspüren innen beim Eingang des Gemeindezentrums sowie innen beim Eingang der Grundschule und in der Sporthalle innen beim Eingang.
Zudem waren je ein Gerät für das Gymnasium und die Realschule außen gedacht, die Dill- und Jahnhalle mitabdecken sollten – auf Vorschlag des Bürgermeisters in der Sitzung kommt nun wie geplant am Gymnasium ein Defi an den Eingang von der Mensa aus, aber andere innen in die Jahnhalle.
Außer den neuen 20 Geräten gibt es in Espasingen bereits jeweils eines außen am Eingang des Werner-und-Erika-Messmer-Hauses und am Sportplatz. Ein bereits bestelltes anderes Gerät soll außen an der Halle in Zizenhausen angebracht werden, so die Sitzungsvorlage. Somit wird die Stadt letztendlich insgesamt 23 Defis haben.