Einige der Personen, die Geld für neue Defibrillatoren in Bodman-Ludwigshafen gespendet haben, waren bei der Einweihung eines Geräts am TSV-Clubhaus in Bodman dabei. Sie bekamen gezeigt, wie die Wiederbelebung funktioniert und dass jeder dieses Gerät bedienen könne.

Johanna Ziegler erklärt vor der Demonstration an einer Puppe den Defibrillator.
Johanna Ziegler erklärt vor der Demonstration an einer Puppe den Defibrillator. | Bild: Löffler, Ramona

Man müsse zunächst prüfen, ob der Patient noch atme und seinen Kopf leicht nach hinten legen, damit die Atemwege frei seien, erklärte Johanna Ziegler, Projektmanagerin Herzsicher bei der Björn-Steiger-Stiftung.

In diesem Gehäuse befindet sich am Clubhaus des TSV Bodman ein Defibrillator. Links daneben auf dem Schild stehen die Namen der Spender.
In diesem Gehäuse befindet sich am Clubhaus des TSV Bodman ein Defibrillator. Links daneben auf dem Schild stehen die Namen der Spender. | Bild: Löffler, Ramona

Der nächste Schritt sei, den Oberkörper frei zu machen. Bei Frauen sei es notwendig, den BH nach oben zu schieben, um im weiteren die Elektroden des Defibrillators anbringen zu können. Falls jemand Piercings habe, solle man die Elektroden daneben kleben, damit es keine Verbrennungen gebe.

Erster Schritt: Mithilfe ihrer Finger findet Johanna Ziegler die richtige Stelle für die rettende Herzdruckmassage.
Erster Schritt: Mithilfe ihrer Finger findet Johanna Ziegler die richtige Stelle für die rettende Herzdruckmassage. | Bild: Löffler, Ramona

Mithilfe des Abstands von Daumen und kleinem Finger beider Hände können man aber zunächst die richtige Stelle für die Herzdruckmassage auf dem Brustkorb finden. „Die Herzdruckmassage ist das A und O.“ Wenn man alleine sei, dürfe man den Patienten nicht alleine lassen. Nur wenn man zu zweit sei, könne einer den Defibrillator holen.

Zweiter Schritt: Die Herzdruckmassage ist lebenswichtig – sie kommt noch vor dem Einsatz des Defibrillators.
Zweiter Schritt: Die Herzdruckmassage ist lebenswichtig – sie kommt noch vor dem Einsatz des Defibrillators. | Bild: Löffler, Ramona

Beim Anschalten führe das Gerät durch die notwendigen Schritte, um die Elektroden richtig aufzukleben. Es merke dabei auch, wie weit der Benutzer sei und wiederhole, falls nötig, die Anweisung. Wenn die großen Elektroden kleben, laufe zunächst eine Messung. In diesen Sekunden dürfe man den Patienten nicht berühren.

Dritter Schritt: Über die Elektroden misst das Gerät, ob ein Kammerflimmern vorliegt. Es kann nur in dem Fall ausgelöst werden.
Dritter Schritt: Über die Elektroden misst das Gerät, ob ein Kammerflimmern vorliegt. Es kann nur in dem Fall ausgelöst werden. | Bild: Löffler, Ramona

Die Defibrillatoren könnten nur einen rettenden Stromstoß auslösen, wenn sie wirklich ein Kammerflimmern messen, so Johanna Ziegler. Man könne sie also nicht einfach so auslösen. Und falls man in der Eile und Nervosität versehentlich die Elektroden vertausche, sei das nicht schlimm, denn das Geräte merke dies und pole die notwendigen Einstellungen automatisch um.

Vierter Schritt: Nach einem Schock muss die Herzdruckmassage fortgesetzt werden. Eventuell ist ein weitere Schock notwendig. Das Gerät ...
Vierter Schritt: Nach einem Schock muss die Herzdruckmassage fortgesetzt werden. Eventuell ist ein weitere Schock notwendig. Das Gerät misst über die Elektroden, ob weiter ein Kammerflimmern vorliegt, und gibt Anweisungen. Es gibt mit Piepsen den Takt für die Herzdruckmassage vor. | Bild: Löffler, Ramona

Der Defibrillator gebe die Anweisung, wenn es Zeit sei, etwas Abstand einzunehmen und die orangene Schock-Taste auszulösen. Außerdem gebe das Gerät mit einem Piepsen dann den Takt für die weitere Herzdruckmassage an. Auf eine Rückfrage erklärte Johanna Ziegler, die Geräte beziehungsweise Elektroden seien zwar für Erwachsene, aber könnten bereits ab einem Körpergewicht von 25 Kilogramm eingesetzt werden. Das Gerät passe die Einstellungen an.

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