Seit Anfang 2025 gilt auch in Stockach die neue Grundsteuer. Für manch einen Grundstücksbesitzer war die Umstellung mit höheren Kosten verbunden, andere müssen weniger zahlen als zuvor. Für die Stadt Stockach hingegen sollten die Einnahmen aus der Grundsteuer eigentlich gleich bleiben, so die Empfehlung des Gesetzgebers, der auch der Stockacher Gemeinderat bei der Festlegung der neuen Hebesätze für die Grundsteuer gefolgt war.
Inzwischen zeichnet sich aber ab, dass die Stadt doch weniger aus der Grundsteuer B einnimmt als geplant. Bei der Grundsteuer B handelt es sich um die Steuer, die die meisten Grundstücksbesitzer betrifft. Sie gilt für Grundstücke, die nicht land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden. Dass Stockach weniger Grundsteuereinnahmen hat als geplant, bestätigt der städtische Kämmerer Sebastian Scholze auf Nachfrage des SÜDKURIER.
Einige Messbeträge mussten nach unten korrigiert werden
Bereits Ende 2024 wurde der Hebesatz für die neue Grundsteuer beschlossen, der seit dem 1. Januar 2025 gilt. Berechnet wurde der Hebesatz auf Basis der bis dahin festgesetzten Messbeträge und vor dem Anspruch der Aufkommensneutralität, erklärt Scholze. Die Messbeträge sind eine wichtige Größe zur Berechnung der Grundsteuer.
„Durch mittlerweile zahlreiche angefochtene und nach unten korrigierte Messbeträge hat sich auch das Steueraufkommen entsprechend entwickelt. Es ist davon auszugehen, dass auch noch nicht alle Widersprüche und Neubewertungen abgeschlossen sind, sodass weitere Korrekturen folgen werden“, so Scholze.
Rund 80.000 Euro fehlen der Stadt
In konkreten Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Die Stadt Stockach hat im Jahr 2024 rund 2,7 Millionen Euro aus der Grundsteuer B eingenommen. Diese Summe sollte eigentlich auch 2025 erzielt werden. „Aktuell liegen wir bei einem Buchungsstand von circa 2.620.000 Euro“, erklärt Scholze. Das entspricht einem Minus von rund 3 Prozent, es fehlen 80.000 Euro.
Für Grundstücksbesitzer in Stockach bedeutet das, dass im kommenden Jahr womöglich eine Erhöhung der Grundsteuer bevorstehen könnte. Genaues wird sich allerdings erst absehen lassen, wenn im Gemeinderat über den Haushalt für 2026 beraten wird. „Im Rahmen der Haushaltsberatungen werden wir über eine Anpassung des Hebesatzes diskutieren müssen“, macht Scholze deutlich.