Alle zwei Jahre wird der Höchenschwander Strohskulpturen-Wettbewerb in Höchenschwand-Frohnschwand von der Tourismus-Information veranstaltet. Sieben Vereine nehmen dieses Jahr an der zwölften Auflage teil.
Bis Donnerstag, 25. September, kann darüber abgestimmt werden, welcher Verein den Wanderpokal in diesem Jahr für zwei Jahre sein Eigen nennen darf. Die Prämierung findet dann am Samstag, 27. September um 15 Uhr statt. Die Kunstwerke sind bis zum 5. Oktober täglich auf einer großen Wiese beim Bauernmarkt im Ortsteil Frohnschwand an der B 500 zu besichtigen.
Welche Skulptur ist die schönste?
Die mindestens lebensgroßen Skulpturen aus Stroh sind gigantisch gefertigt. Rustikale Unterbauten aus Holz, die später durch die Liebe zum Detail nicht mehr sichtbar sind, werden in Schöpfen, Scheunen und Garagen rund um den Höchenschwander Berg gefertigt. Handwerkliches Geschick ist genauso wichtig, wie die akribische Kleinarbeit, etwa Weben oder Flechten von Stroh, um die Figuren in Größe, Pracht und der grandiosen Erscheinung erstrahlen zu lassen.
Besucher können mit abstimmen
Besucher können sich mit einer Stimmkarte an einer Besucher-Bewertung der Skulpturen beteiligen und damit den Publikumsliebling küren. Die Stimmkarten sind vor Ort ausgelegt. Bei der Veranstaltung 2023 mussten sage und schreibe 18.000 Zettel erfasst und ausgewertet werden.

Die Abstimmung kann aber auch per Internet erfolgen, was Tourismus-Chef Markus Zumkeller sehr begrüßt. Mit der Abgabe der vollständig ausgefüllten Stimmkarten nimmt jeder Teilnehmer an einer Verlosung teil und wird im Falle eines Gewinns schriftlich benachrichtigt. Als erster Preis winkt ein 100 Euro Höchenschwand-Gutschein. Platz 2 bringt den Wert von 50 Euro beim Bauernmarkt und der folgende Gewinner kann sich dann über einen 25 Euro-Bauernmarkt-Gutschein freuen. Der Siegerverein erhält dann den beliebten Wanderpokal, welchen er für zwei Jahre sein Eigen nennen darf.
Das sind die Kunstwerke des Strohskulpturenwettbewerbs:
Die Kammer des Schreckens

Nach dem Buch „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ orientierte sich die Narrenzunft Tannenzäpfle mit ihrem Beitrag. Auf dem Ausstellungsgelände gibt es einen begehbaren Tunnel, der die Kammer des Schreckens wahrlich erfüllt. Sobald eine Lichtschranke passiert wird, bläst dem Besucher eine Druckwolke entgegen, verrät Zunftmeister Martin Hagenbucher. Viele Kleinigkeiten wie Spinnen, Spinnennetz, Schlangen und kleinere Figuren waren dabei zu beachten, welche die Erwachsenen und Kinder schufen. Nach Pfingsten begann die Narrenzunft mit den Arbeiten. Mit den Kindern gab es separate Bastelnachmittage. Jeden Dienstag und jeden Donnerstagabend traf sich der harte Kern an Männern und Frauen. Bis zu 20 Leute arbeiteten dieses Mal für „die Kammer des Schreckens“. Sehr aufwendig sei die Aufstellung der Skulpturen gewesen, welche in Teilen transportiert wurden. Dann erfolgte der Aufbau der Kammer samt Dach.
Die Eiskönigin

Diese Skulptur schufen die Mitglieder der Guggenmusik Schorebord-Krächzer. Dem Rentier Sven, Schneemann Olaf, Anna und Elsa, einer Burg und der Eiskönigin begegnet der Betrachter, wenn er bei der Guggenmusik vorbeischaut. „Wir dachten, wir machen wieder etwas für die Kinder“, erläutert der Vorsitzende Daniel Kartan die Idee zur Erstellung des Strohkunstwerks.
Die Schlachtplatte

Dieses Mal orientierte sich die Trachtentanzgruppe Amrigschwand Tiefenhäusern nach einer beliebten Mahlzeit. Für den diesjährigen Strohskulpturen Wettbewerb fertigte sie eine Schlachtplatte. „Neben dem großen Teller, welcher Würste, Speck, Sauerkraut und Kartoffeln enthält, haben wir auch Besteck gebaut“, erklärt Schriftführerin Marina Thoma.
Das Dschungelbuch
Die Landfrauen vom Höchenschwander Berg haben Ende Mai mit dem Bau ihrer Strohskulptur begonnen. Immer montags und dienstags trafen sie sich zur Umsetzung ihrer Idee. 15 Frauen, unterstützt von ihren tüchtigen Männern kamen zusammen. „Ohne sie wäre der Bau unserer Skulpturen unmöglich, da sie sich immer um die stützenden Gerüste im Inneren der Figuren kümmern“, berichtet Nicole Vogelbacher. Da auch nachmittags gebaut wurden, waren die Kinder im Alter von vier bis 14 Jahren mit dabei. „Das Schwierigste ist es immer die Proportionen richtig hinzubekommen und die Gesichter lebensecht aussehen zu lassen“, verrät die Landfrau. Verwendet wurden hauptsächlich Stroh, Heu und Bast, für die Unterkonstruktionen sind natürlich auch stabilere Materialien zum Einsatz gekommen. Berücksichtigt wurde, sehr detailtreu zu arbeiten. Deshalb lohnt es sich genauer hinzuschauen. So hat der Mogli hat filigrane Finger, Zehen und sogar einen Bauchnabel.
Tuba mit Aussichtsplattform

Die Trachtenkapelle Amrigschwand-Tiefenhäusern wählte ein Motto für ihre Strohskulptur, welche zum Verein passt. „Unsere diesjährige Strohskulptur bringt Musik in den Spätsommer. Mit kräftigem Volumen und viel Liebe zum Detail haben wir eine Tuba aus Stroh zum Leben erweckt“, erklärt Benjamin Maier. Die Tuba steht häufig im Hintergrund. Sie ist das Fundament der Blasmusik und sorgt dafür, dass die Musik Tiefe und Kraft bekommt. Um die Tuba zu spielen, braucht es viel Atemtechnik und Ausdauer. „Mit unserer Strohskulptur möchten wir zeigen, wie bedeutend und beeindruckend die Tuba in der Blasmusik ist“, heißt es in der Beschreibung.
Yoshi mit Kart
Wie der Vorstand der Landjugend Höchenschwand, Grid Jonas Selb erzählt, ist die Strohskulptur bzw. die Figur relativ einfach erklärt: „Wir haben aus Mario Kart, die Charaktere Yoshi und ein selbst designtes Kart gebaut. Dazu stehen noch vier Features auf dem Platz, ein Pilz und eine Rakete, diese man jeweils aus den zwei Würfeln während des Rennens auf der Konsole bekommen kann.“
Rakete
Der Sportverein Höchenschwand will dieses Jahr mit der Skulptur hoch hinaus, um genauer zu sein bis ins Weltall hinauf. „So haben wir uns für den Bau einer Rakete entschieden. Mit einer Höhe von über sechs Metern wollten wir ein beeindruckendes Bauwerk errichten. Passend zur Torhymne der deutschen Nationalmannschaft „Major Tom“ von Peter Schilling startet die Rakete auf Knopfdruck die Reise ins Weltall“ bringt es Felix Baumgartner auf den Punkt. Die Basis bildet eine Unterkonstruktion aus Holz, die wir dann mit Draht und Stroh verkleidet haben.