Autofahrer müssen nur noch wenige Tage Umleitungen durch Stockach durchhalten. Die Sanierung der Schiesser-Kreuzung ist fast fertig. Nach rund sieben Wochen Bauzeit darf der Verkehr ab Dienstag, 6. November, wieder rollen.
Das ist ein paar Tage später als ursprünglich geplant. Mehrarbeiten führten zu kleinen Verzögerungen, erklärt Valentin Wind von der Neubauleitung Singen des Regierungspräsidiums Freiburg. Es habe zwei Tage gekostet, die Rinnensteine überall entlang der Straße komplett neu zu setzen. Das sei ursprünglich nicht geplant gewesen, doch die Schäden seien zu groß gewesen. „Der Beton war zerbröselt“, erläutert er. Unter der Ampelanlage habe sich herausgestellt, dass die Rohre dort in einem schlechten Zustand waren. Sie mussten ausgetauscht werden, was ebenfalls Zeit gekostet habe. Als dritter Grund kamen Probleme mit den Leitungen hinzu, die die Stadtwerke ausgetauscht haben. „Sie lagen teilweise nicht so, wie sie verzeichnet waren.“ Das sei aber aufgrund des Alters nicht ungewöhnlich. Die Mehrkosten bewegten sich immer noch im Kostenrahmen der Sanierung.

Vor allem am Dienstag trotzten die Bauarbeiter der Kälte und Nässe. „Bei der Tragschicht geht es. Bei der Deckschicht wäre es ein Problem“, sagte Wind vor Ort. „Bis auf heute hatten wir viel Glück mit dem Wetter.“ Der Haftkleber, eine Bitumenemulsion namens Rapid, sei schneller wirksam als normaler Haftkleber. Dieser verbindet die unterste Tragschicht mit der darauf folgenden Binderschicht. Durch Rapid reduziere sich die Zeit zwischen dem Einbau der beiden Schichten, so Wind. Als dritte Schicht, auf der später der Verkehr rollen wird, kommt am Ende die Deckschicht. Dies ist im Lauf des Mittwochs geplant. Am Freitag nach dem Feiertag stehen Markierungsarbeiten an. Am Montag werden noch die Fugen zwischen Asphalt und Rinne sowie zwischen den Fahrbahnen, wo der Asphalt von zwei Bauabschnitten aufeinander trifft, verfüllt.

Parallel zu den Arbeiten auf der der B 313 (Radolfzeller Straße und Heinrich-Fahr-Straße) kümmert sich die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) um den Asphalt direkt an den Bahnschienen. „Der Asphalt kann ohne großen Aufwand von der Schiene entfernt werden. Es gibt spezielle Schneidegeräte für den Asphalt“, erklärt Pressesprecher Christoph Meichsner. Es sei dieselbe Technik wie im Straßenbau.

Außerdem werden auch Schienen und die Schwellen, auf denen diese liegen, getauscht – rund 40 Jahre altes Holz gegen Beton. Die SWEG investiert 60 000 Euro und der Asphalt soll 15 Jahre halten.

Peter Fritschi vom Baurechts- und Ordnungsamt der Stadt blickt bereits jetzt zufrieden auf die Sanierung zurück. Er ziehe ein positives Fazit „dieser sicher nicht einfachen Baumaßnahme“. Es habe eine sehr gute Kommuniaktion aller Beteiligten gegeben. Er lobt auch die „zügige und flexible Arbeitsweise der Akteure vor Ort“. Valentin Wind schließt sich diesem Lob an. Auch die umfangreiche Beschilderung der verschiedenen Bauphasen habe aus seiner Sicht gut geklappt, ergänzt Fritschi. Er sei sich aber sicher, dass er nicht als einziger froh darüber sei, dass bald wieder Normalbetrieb herrsche.

Kosten und weitere Pläne
Die Sanierung der Schiesser-Kreuzung (B 313/B 31-alt) inklusive des Anteils der Stadtwerke kostet rund 1,1 Millionen Euro. Außerdem investiert die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) für die Erneuerung von Bahnschienen, Schwellen und den Asphalt am Bahnübergang 60 000 Euro. Die Erneuerung der Schiesser-Kreuzung war ein Teil einer umfangreicheren Sanierung in der Radolfzeller Straße und Heinrich-Fahr-Straße (B 313). 2019 geht es weiter. Es sei auf jeden Fall geplant, den Abschnitt zwischen Schiesser-Kreuzung und ZG-Kreisel zu sanieren, sagt Valentin Wind vom Regierungspräsidium Freiburg. (löf)