Auf ein großes Interesse stieß die erste Besichtigung des alten, inzwischen entkernten Stühlinger Rathauses an der Schlossstraße. Im Nu waren die zehn eingeplanten Plätze vergeben, eine zweite Tour fand daraufhin am Donnerstag statt. Bauamtsleiterin Daphne Kephalidis-Walker zeigte den Teilnehmern, was sich bisher getan hat.
„Das macht ihr gut“, hieß es seitens der Bürgerinnen und Bürger nach der einstündigen Informationsveranstaltung. Bauamtsleiterin Daphne Kephalidis-Walker hatte sich gut vorbereitet. Mehrere Pläne hingen in den Räumen im Erdgeschoss zur Einsicht aus. Die Interessierten hatten viele Fragen und erhielten darauf reichlich Auskunft, wie es beim Rathaus-Umbau und den Erweiterungsbauten weitergeht.

Und man staunte nicht schlecht. Die überwiegend Stühlinger Teilnehmer hatten so manche Anekdoten im Gepäck. Besonders Arnfried Winterhalder und Konrad Grüninger konnten mit weiteren Besuchern immer wieder Episoden aus vergangenen Zeiten zum Besten geben.
So war beispielsweise einst im Erdgeschoss der Sitzungssaal, wo bislang der Bürgerservice war und auch künftig untergebracht sein wird. Auch das Amtsgericht war einst im Rathaus beheimatet.
Was war der Grund, die Informationsveranstaltung zu besuchen? Für Konrad Grüninger war es das Interesse, „zu sehen, wie es jetzt innen aussieht“. Andreas Budde wohnt seit 30¦Jahren in Stühlingen und wollte sich über den Baufortschritt informieren.
Monika und Arnfried Winterhalder verfolgen gerne den Werdegang der alten Gebäude in Stühlingen. „Wir wollen das Millionenprojekt gedanklich begleiten und aus Interesse.“ Edelgard Bernauers Stellungnahme: „Dem Stühlinger Rathausausbau stehe ich sehr kritisch gegenüber. Das weiß auch unser Bürgermeister.
Die Entscheidung ist demokratisch gefallen, dann sei es halt so.“ Ursula Helmlinger wollte indes sehen, „wie Millionen verbaut werden“.
Architektin gibt Einblicke
Bevor es auf die Baustelle ging, erklärte Diplom-Ingenieurin und Architektin Daphne Kephalidis-Walker vor dem Rathaus die Informationstafel am Brunnen. So war zu erfahren, dass der Brunnen unter Denkmalschutz steht und saniert werde. Auch auf den Außenbereich ging die Bauamtsleiterin ein. Sie erklärte die Umstände, und begründete die Verschiebung des vorgegebenen Zeitrahmens.
Daphne Kephalidis-Walker freute sich über das große Interesse an dieser ersten Baustellenführung durch das alte Rathaus. „Wir haben uns sehr über das rege Interesse der Stühlinger an diesem Angebot gefreut und werden auch weitere Führungen planen und anbieten – sofern es der Baufortschritt und der aktuelle Zustand der Baustelle ohne größere Gefahren für die Besucher zulässt.“
Gespannt hörten die Männer und Frauen, dass der Fördergeber der Städtebauförderung die Sanierung und Erweiterung des Rathauses als das kommunale Schlüsselprojekt der Städtlesanierung sieht. „Ohne dieses es auch keine Förderung gäbe.

Wie auch Arnfried Winterhalder sagte, ist das Projekt die Voraussetzung für die Städtebauförderung und die Wohnumfeld- und Quartiersverbesserung im oberen Stadtteil von Stühlingen, dem Städtle. Kephalidis-Walker: „In der Regel erhalten nur 34¦Prozent aller eingereichten Anträge eine Zusage aus diesem Städtebau-Förderprogramm.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Bauvorhabens, der in den zahlreichen Fragen der Teilnehmer vielleicht etwas untergegangen ist, ist die Regionalität der Firmen und der Baumaterialien.“
Stühlinger Holz wird verbaut
Der Gemeinderat hatte sich bereits zu einem frühen Planungsstadium für die Ausführung des Erweiterungsbaus in Holz entschieden und somit gegen einen Massivbau. Und auch Bürgermeister Burger habe es sich zum Ziel gesetzt, Stühlinger Holz für den Neubau der Rathauserweiterung einzusetzen.
Die Bauamtsleiterin: „Derzeit laufen hierzu bereits Gespräche zwischen der mit den Holzbauarbeiten beauftragten Firma Fluck Holzbau, deren Holzlieferanten, dem Forst und der Stadtverwaltung um dies sicherzustellen.“