Es ist einer dieser Schultage, die die Kinder am liebsten haben. Kein trockener theoretischer Unterricht, sondern Lernen mit Spiel und Spaß kombinieren. Das war das Ziel der Bahn am Dienstag vor den Sommerferien, als sie den Schülerinnen und Schülern des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut das Projekt Hochrheinbahn näher bringen wollte. Doch wie bröselt man das Thema der Elektrifizierung kindgerecht auf?
Ablauf des Projekttages
Welches Kind der sechsten Klasse interessiert sich schon von sich aus für die Elektrifizierung der Bahn? Um das zu ändern, hat die Deutsche Bahn in Zusammenarbeit von Agenturen, wie ifok, Projekttage an verschiedenen Schulen organisiert. Dabei habe man hohen Wert auf Interaktivität gelegt, erklärt die Koordinatorin für Mobilität und Klimaschutz, Veronika Geiler.
Wenig Bahnnutzung in der 6b
Die Schülerinnen und Schüler sind direkt betroffen von den Arbeiten für die Elektrifizierung und der Streckensperrung mit Baustart Ende April 2026. In der 6b des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut ist der Anteil an Kindern, die mit der Bahn zur Schule kommen, zwar eher gering, erklärt der stellvertretende Klassenlehrer Alexander Maus. Dennoch ist ein Verständnis dafür wichtig, schließlich habe jedes der Kinder schon einmal die Hochrheinbahn genutzt, sagt Geiler.

„Die Kinder sollen auch in Zukunft begeistert mit der Bahn fahren“, sagt die Koordinatorin. Maus schätzt, dass das Projekt der Bahn eine große Auswirkung haben werde, denn dies treffe viele Kinder und Lehrkräfte massiv. Man vertraue auf die Verlässlichkeit des Schienenersatzverkehrs.
Ablauf des Projekttages
Begonnen hat der Tag, welcher von der ersten Schulstunde bis zur sechsten ging, mit einer kurzen Begrüßung und einer Einführung in das Projekt der Hochrheinbahn. Dann ging es um die Funktionalität eines elektrischen Drehmotors. Und wie bringt man diese besser bei, als wenn sie diesen selbst basteln dürfen? Das war das Ziel in einer der drei interaktiven Gruppenstationen „Der elektrische Motor“. Hier durften die Schülerinnen und Schüler einen eigenen, simplen Drehmotor bauen. „Es macht einfach Spaß, wenn sich dann etwas dreht“, schmunzelt Cedric Sikorski, einer der Betreuenden von der Bahn.

Auch bei der Station „Umweltschutz im Projekt“ wurden die Organisatoren erfinderisch. Sie verbanden das beliebte Spiel „Wer bin ich“ mit Umweltschutz. Wie? Die Schülerinnen und Schüler bekamen ein heimisches Tier als verdeckte Karte und mussten durch geschickte Fragen erraten, um welches Tier es sich handelt. Zu jedem erratenen Tier folgten Informationen, wie man diese schützen kann.

Ziel dabei sei gewesen, den Kindern die Vorteile eines elektrischen Motors näherzubringen und Interesse zu wecken, sowie konkrete Umweltschutzmaßnahmen zu vermitteln, erklärt Geiler.
Das Gelernte kreativ festhalten
Um das in den Stationen gelernte auch festzuhalten, sollten die Kinder das Projekt der Hochrheinbahn klassisch auf Plakaten festhalten und vorstellen, was sie gelernt haben. „Es lohnt sich und die Kinder haben Spaß“, hält Niels Kunze fest. Laut Sikorski sei es schon ein Erfolg, wenn die Kinder auch nur einen Bruchteil von dem Ganzen mitnehmen – denn genau darum ginge es. Die Kinder sollen einen groben Einblick in das Projekt bekommen und verstehen, welche Konsequenzen dies habe.

Schöner Abschluss für die Kinder
Zum Abschluss des Tages duften die Kinder ihre handwerklichen Fähigkeiten nochmals unter Beweis stellen. Jedes einzelne Kind durfte einen eigenen Nistkasten für Vögel bauen und diesen im Anschluss mit nach Hause nehmen.
Die Materialien wurden von der Bahn gestellt. Das bleibt vor allem den Kindern besonders in Erinnerung. „Die Bahn achtet auf Natur“, nimmt der zwölfjährige Janno Rombach mit. Auch die gleichaltrigen Klassenkameraden Simon Schachner und Luisa Loutner stimmen Janno zu.

„Ich finde gut, dass so viel für die Umwelt gemacht wird“, strahlen die beiden. Die elfährige Mia Siegfried ist direkter: „Fahrt kurze Strecken mit dem Rad und nicht mit dem Auto.“