Stockach möchte bei der Energiewende in der Region stärker mitmischen: So stellte Stadtwerke-Geschäftsführer Jochen Stein in der jüngsten Gemeinderatssitzung das Projekt „Hegauwind Langwieden“ vor. In dessen Rahmen sind bei Engen drei Windkraftanlagen geplant – und Stockach möchte sich beteiligen. Es wäre das dritte Windkraftprojekt, bei dem die Stadtwerke dabei sind.

Jochen Stein, Geschäftsführer der Stadtwerke Stockach GmbH
Jochen Stein, Geschäftsführer der Stadtwerke Stockach GmbH | Bild: Löffler, Ramona

Wie Jochen Stein erläuterte, sind die Stadtwerke Stockach bereits Gesellschafter beim Windpark Verenafohren, der 2017 in Betrieb genommen wurde. Als einer von elf Gesellschaftern halten die Stadtwerke knapp zehn Prozent der Anteile. Auch am 2023 gegründeten Windpark Brand sind die Stadtwerke beteiligt. Für diesen liege inzwischen die Baugenehmigung vor. Nach aktuellen Stand geht Jochen Stein davon aus, dass mit den Bauarbeiten Anfang 2026 begonnen werden kann.

Wie teuer wird die Beteiligung?

Nun arbeitet die „Interessensgemeinschaft Hegauwind Langwieden“ an einem dritten Windkraftprojekt. „Der Windpark ist geplant auf Engener Gemarkung zwischen der Autobahn und dem Daimler-Prüfzentrum“, so Jochen Stein. Die wesentlichen Grundstücke seien bereits gesichert worden.

Geplant sind drei Windkraftanlagen. Wenn alle Beschlüsse vorliegen, könne man Anfang nächsten Jahres die Gesellschaft gründen. „Wir wären bei diesem Projekt mit 8,75 Prozent beteiligt“, so der Stadtwerke-Geschäftsführer. Das Eigenkapitel der Stadtwerke soll 600.000 Euro betragen, insgesamt soll der Windpark etwa 32 Millionen Euro kosten.

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Viel Zustimmung im Gemeinderat

Die Beteiligung der Stadtwerke an dem Windpark stieß im Gemeinderat auf viel Zustimmung. Wolf-Dieter Karle (Freie Wähler) hob hervor, dass der erzielte Gewinn die Finanzierung sichern könne. So sei das Projekt für die Partei zustimmungsfähig. „Auch wenn solche Windkraftanlagen optisch nicht hervorstechen, sie sind eine Zukunftssicherung“, sagte er.

Jürgen Kragler (CDU) schloss sich dieser Meinung an: „Dass wir erneuerbare Energien brauchen, finde ich vollkommen unstrittig.“ Allerdings gab er zu bedenken, dass der geplante Standort windschwächer sei als andere Regionen. Es gebe ja auch größere Windparks mit mehr Windrädern und möglicherweise höherer Windstärke, die effizienter seien. Deshalb stellte er die Frage, ob eine Beteiligung an einem größeren Windpark im Hinblick auf Rendite und Landschaftsschonung nicht sinnvoller sei.

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Zwar konnte der Stadtwerke-Geschäftsführer die Frage nachvollziehen. „Aber ich denke, es ist einfach wichtig, bei der regionalen Wertschöpfung dabei zu sein und dort zu investieren“, so Stein. Zudem seien die Stadtwerke mit der erwarteten Rendite zufrieden.

Regional zu investieren, befürwortete auch Alice Engelhardt (Grüne): „Ich begrüße es sehr, dass die Stadtwerke sich in der Region an Projekten beteiligt. Wir müssen auch vom Süden her einspeisen“, sagte sie dazu. Am Ende stimmte der Gemeinderat der Beteiligung zu.