Über eine halbe Million Euro Gewinn und dennoch unter Plan: Stadtwerke-Geschäftsführer Jochen Stein stellte im Gemeinderat den Jahresabschluss 2024 vor. Dabei erklärte er, warum das Ergebnis trotz Millionen-Investitionen und stabiler Bilanz nicht an das Vorjahr 2023 heranreicht.
Wie Stein den Räten berichtete, beträgt die Bilanzsumme der Stadtwerke 54 Millionen Euro, der Gewinn liegt bei 542.000 Euro. „Wenn man das vergleicht mit unserem Plan, hatten wir 1,2 Millionen Euro geplant im Jahr 2024 und haben ein Ergebnis von 871.000 Euro vor Steuern“, sagte der Geschäftsführer. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 lag das Ergebnis der Stadtwerke noch bei 1,7 Millionen Euro. So gab es damals beispielsweise hohe Gewinne aus der Windenergie, so der Geschäftsführer.
Mehrere Gründe nannte er für den geringeren Gewinn: Investitionen, Personalkosten und Nachzahlungen. „Wir haben vergangenes Jahr rund 7 Millionen Euro investiert. Das ist ein sehr großer Betrag für ein Unternehmen unserer Größenordnung“, führte der Geschäftsführer aus. Im Vergleich seien es 2023 nur rund 4,3 Millionen gewesen, die damals investiert wurden.
Wofür geben die Stadtwerke ihr Geld aus?
Weiter berichtete Jochen Stein zu den Ausgaben: „Wir haben hauptsächlich in erneuerbare Energien investiert.“ So beteiligen sich die Stadtwerke Stockach am Windpark Brand und dem Solarpark Schorenweiher. „Wir haben den Solarpark „Schneid“ im Kieswerk gebaut und wir haben das Hallenbad saniert„, so der Geschäftsführer weiter. Auch die Fertigstellung der neuen Heizzentrale „Schloss Espasingen“ sowie die Beschaffung mehrerer Fahrzeuge gehörten zu den Investitionen im Jahr 2024.
Aber auch andere Planabweichungen führten zu dem im Vergleich niedrigeren Gewinn, wie Jochen Stein erklärte: „Wir mussten im Jahr 2024 etwas bezahlen, das eigentlich in das Jahr 2023 gehört hätte. Das ist natürlich nichts, was in dem Sinne geplant ist und das wirkt sich direkt aus.“ Dabei habe sich um eine Rückzahlung im Rahmen der individuellen Netzentgelte für einen Industriebetrieb in Stockach gehandelt.
Auch, dass es nur eine Saison im Hallenbad im vergangenen Jahr gab, habe sich auf den Gewinn ausgewirkt. Zudem seien ein großer Kostenpunkt die Personalaufwendungen mit 500.000 Euro mehr als im Vorjahr gewesen. „Und das nicht aufgrund der Mannesstärke, sondern hauptsächlich aufgrund der entsprechenden Tarifabschlüsse“, erklärte Jochen Stein.
Das Eigenkapital der Stadtwerke sei aber etwa gleich geblieben und liege bei knapp 16 Millionen Euro, so der Geschäftsführer.
So wird der Jahresgewinn verwendet
Ein Großteil des Gewinns der Stadtwerke soll als finanzielles Polster dienen, so Jochen Stein: „Der Aufsichtsrat hat empfohlen, 300.000 Euro davon in die Gewinnrücklage der Stadtwerke einzustellen, um entsprechende Investitionen finanzieren zu können.“ Zusätzlich erhält die Stadt Stockach eine Ausschüttung von 30.000 Euro und die EnBW kommunale Beteiligungen in Höhe von 211.000 Euro.
Zum Schluss bedankte sich Jochen Stein bei allen Mitarbeitern der Stadtwerke. „Die sind verantwortlich für dieses gute Ergebnis, für das, was wir als Stadtwerke Stockach machen“, so der Geschäftsführer. Den Jahresabschluss nahm der Gemeinderat zur Kenntnis.