Ein Bürgermeister ist einfach nur Amtsperson, sondern auch Mensch. Aber was macht dieser Mensch, wenn er nicht im Dienst ist? Im Gespräch mit dem SÜDKURIER zur bevorstehenden Bürgermeisterwahl gibt Stühlingens Bürgermeister Joachim Burger Antworten auf diese und viele weitere Fragen.
Was machen Sie, wenn Sie gerade nicht im Dienst sind?
Burger: Am liebsten im Kreise der Familie abschalten, mit meiner Tochter interessante politische Diskussionen führen, Ausflüge machen, ab und zu mal zum Essen gehen, und einfach die Ruhe genießen, die ich zu Hause habe.
Was ist Ihr Lieblingsort in der Gemeinde Stühlingen – und warum?
Burger: Das ist keine einfache Frage, denn Stühlingen hat so schöne und vielfältige Orte in jedem Ortsteil. Da könnte ich spontan keinen herauspicken. Ich glaube, ich habe auch noch gar nicht alle schönen Orte gesehen, die es in Stühlingen gibt. Das könnte in der zweiten Amtszeit eine Herausforderung werden.
Was war für Sie nach Ihrer ersten Wahl die größte Umstellung?
Burger: Ich musste lernen, wie viele Menschen bei einer Entscheidung mitreden möchten. Das war ich vor aus meiner Tätigkeit in der Logistik nicht gewöhnt. Da sind wir eher dran, schnelle Entscheidungen zu treffen. Eine weitere Änderung waren die plötzlichen Freiheiten in meinem Tagesablauf. Als Angestellter war das alles wesentlich strukturierter und gefestigter. Jetzt habe ich die eine oder andere Freiheit, die ich auch zu schätzen weiß.
Was betrachten Sie als größten persönlichen Erfolg der vergangenen acht Jahre?
Burger: Ich möchte keinen einzelnen herauspicken. Es gab viele positive Entwicklungen, an denen ich mitwirken durfte – zusammen mit dem Gemeinderat, den Ortschaftsräten und den Bürgern. Das gehört einfach dazu. Zum Erfolg tragen immer Mehrere bei. Toll war dabei, dass wir auch mal kritische Themen einfach sachlich diskutiert haben, eine Entscheidung getroffen haben und diese dann auch von allen mitgetragen wird. Das ist heute nicht immer selbstverständlich.
Was ist der wichtigste Vorteil, wenn man nicht in der Gemeinde lebt, in der man Bürgermeister ist?
Burger: Man hat einfach einen Rückzugsort und Distanz. Wenn ich aus Weizen herausfahre Richtung Lembach, bin ich in der Gemeinde Wutach. Dann bleiben die Themen einfach mal zurück, bis ich am nächsten Tag wieder zurückfahre. Es ist ganz toll, wenn man diese Möglichkeit hat.
Was hat Sie während Ihrer ersten Amtszeit am meisten überrascht?
Burger: Die Vielfalt an Themen, die an einem Arbeitstag aufschlagen können. Ich habe zwar gewusst, dass man mit vielen Dingen konfrontiert wird. Aber an manchen Tagen reicht das Spektrum von Windenergie über einen Geburtstag bis zu einem Schachtdeckel, der klappert. Und jeder erwartet natürlich, dass sein Thema Priorität hat.
Welche Eigenschaft der Stühlinger haben Sie in den vergangenen acht Jahren besonders zu schätzen gelernt?
Burger: Es gibt nicht nur eine Eigenschaft. Die Stühlinger sind sehr offen und kommunikativ. Wahnsinnig toll ist das ehrenamtliche Engagement. Dafür durften wir auch den ein oder anderen mit Ehrenplaketten oder Ehrennadeln des Landes Baden-Württemberg auszeichnen. Aber es gibt noch so viele, die im Hintergrund tätig sind. Es ist wunderbar, wenn man solche Menschen um sich herum hat, die einem das eine oder andere abnehmen.
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