Seit Montag, 15. September, wird am Hafen des Segelclubs Bodman gebaggert. Es gilt, Tonnen an Schlamm vom Seegrund zu heben und abzutransportieren. Denn die Stockacher Aach hat jede Menge Sediment in die Häfen von Bodman-Ludwigshafen gespült. Aber was genau wird da eigentlich gemacht? Der SÜDKURIER war bei den Arbeiten dabei und hat sich umgesehen.
Schon von Weitem ist sichtbar: Im Hafen neben dem Strandbad Bodman ist ein riesiger Bagger am Werk. Er steht auf einem großen, beweglichen Ponton – also einer Schwimmplattform. Seine Aufgabe: Schlamm vom Seegrund abbaggern und in eine Schute, ein Transportschiff, ablassen.
Immer wieder fährt der Baggerarm in den See hinein und zieht dunklen Schlamm von dort hinaus. Einige Schaulustige haben sich auf dem Steg versammelt, um dabei zuzuschauen.
Weil das Wasser durch die Bewegung aufgewühlt ist und so die Sicht beeinträchtigt ist, arbeitet der Baggerfahrer mit GPS, erklärt Philipp Wirtz, Fachkraft für Straßen und Verkehrstechnik und an diesem Tag für die Baustelle verantwortlich.
Zusätzlich messen Wirtz und ein Kollege immer mit langen Messstangen nach, damit auch keine Stelle vergessen wird.
Hat der Bagger einen Bereich vollständig von dem Schlamm befreit, bewegt er sich mitsamt Ponton ein Stück vorwärts. Dann geht es wieder daran, das Transportschiff zu befüllen.
Ist die Schute voll, fährt sie zum Hafen Bodman, wo der Schlamm ebenfalls mit einem großen Kran umgeladen wird. Menschen mit geschultem Blick können den blauen Baggerarm erkennen. Gearbeitet wird dabei mit zwei Schiffen, damit es während der Arbeit nicht zu zu langem Stillstand kommt, so Wirtz.
Derweil steht die zweite Schute, die eben noch die letzte Fuhre Schlamm weggefahren hat, schon bereit.
Die Einfahrt in den Hafen ist Millimeterarbeit.
Ist die Schute voll beladen, geht es zurück an den Hafen Bodman. Dort angekommen, wird der Schlamm auf Lastwagen geladen. Der komplette vordere Bereich ist gut mit dem aus dem See gebaggerten Schlamm gefüllt.
Dabei ist ein Kran im Einsatz, der die Erde direkt auf den Lastwagen hievt.
Ist der Lastwagen voll beladen, tritt er seinen Weg in Richtung der Stockacher Deponie im Gewerbegebiet Hardt an. Dort wird der Schlamm schließlich abgeladen.
Damit keine Zeit verloren geht, steht schon der nächste Lastwagen parat, der über Schaumstoffmatten fährt. Diese wurden ausgelegt, um den Belag des Hafenbereichs zu schützen.
Gearbeitet wird in den Häfen der Gemeinde noch eine Weile. Gerechnet wird mit einem Ende der Arbeiten im Februar 2026.
Neben dem Hafen des Segelclubs, wo aktuell gearbeitet wird, stehen noch Arbeiten beim Yachthafen „Im Löchle“, beim Yachtclub Ludwigshafen und zuletzt im Gemeindehafen Ludwigshafen an.