In der jüngsten Ortschaftsratssitzung nutzten einige Wahlwieser die Gelegenheit, der anwesenden Bürgermeisterin Susen Katter Fragen zu stellen. Hauptthema: Tempo 30 in dem Ortsteil. Dabei ging es ebenso um die vorhandenen Tempo-30-Zonen wie um eine mögliche Ausweitung auf den ganzen Ort. Die Bürgermeisterin erklärte, welche Schwierigkeiten es dabei gebe, betonte aber, sich weiter für Tempo 30 in Wahlwies einsetzen zu wollen.

Felicitas Driscoll fragte: „Tempo 30 kommt immer mehr in Ortschaften. Warum soll ein Wohnort mit so außergewöhnlich vielen Schulen und Kindergärten das Nachsehen haben?“ Susen Katter erklärte ihr, die Stadt habe einen Lärmaktionsplan erstellt und darin alle Ortsteile einbezogen. Für Wahlwies ist darin lediglich auf der K6165 von der Stahringer Straße (nach Bahnübergang) bis zur Leonhardstraße 63 auf 840 Metern lärmmindernder Asphalt vorgeschlagen, jedoch keine Temporeduzierungen.
„Die Auswertung brachte vom Ergebnis nicht das, was ich wollte, sodass wir hier in Wahlwies nicht Tempo 30 machen können“, führte Katter aus. Sie habe die Ergebnisse des Lärmaktionsplans abwarten wollen, weil bei entsprechenden Erkenntnissen die Umsetzung relativ einfach gewesen wäre.
Um diese Straßen geht es
Einige Einwohner sahen besonders die Leonhardstraße mit dem „Adlerbuckel“ kritisch – einer Kurve, die vor allem von Lastkraftwagen oft geschnitten wird. Es handelt sich dabei aber um eine Kreisstraße, weshalb Polizei und Landratsamt auch beteiligt werden müssten, so Susen Katter.
Manche Zuhörer bemängelten, dass in der Pestalozzi- und Friedhofstraße selten Tempo 30 eingehalten werde. Außerdem werde das Lastwagen-Verbotsschild nicht wahrgenommen. Man könne einen mobilen Blitzer der Stadt zur Überwachung einsetzen, schlug Susen Katter vor. Ortsvorsteher Alexander Buhl teilte ergänzend mit, der Ortschaftsrat bereite aktuell eine Stellungnahme zum Verkehr in Wahlwies vor. Er stehe auch im Austausch mit Ordnungsamtsleiter Carsten Tilsner.
Bürger kritisieren Lärmaktionsplan
Anwohner Stefan Düringer stellte fest, der Lärmaktionsplan bringe für Wahlwies offenbar keine Maßnahmen, obwohl man Handlungsbedarf erkannt habe – das sei aus seiner Sicht recht unzureichend.
Anwohner und CDU-Mitglied Rainer Bertsche hielt nichts von einer Tempo-30-Zone im ganzen Ort, da sei man vom Campingpark bis zur Roßberghalle ewig unterwegs. In Teilen der Pestalozzistraße mahnte er das Zurückschneiden von Sträuchern an und wies darauf hin, dass die Abgrenzung zwischen Straße und Fußweg wieder durchgehend mit einem Strich deutlich gemacht werden müsse. Dort seien viele Waldorfschüler unterwegs.
Ortsvorsteher Alexander Buhl betonte, er könne bei der Straßenmarkierung nur um Geduld bitten. „Wir haben es in den Haushaltsmittelanmeldungen mit drin“, sagte er. Das Ordnungsamt sei informiert, in der nächsten Runde werde Wahlwies bedacht.