Der blau gekleidete Klaus muss manchmal ganz schön was mitmachen, ist aber ein wichtiges Mitglied der Espasinger Jugendfeuerwehr. Er, eine blaue Übungspuppe, durfte nun auch einen Ausflug in das alte Kieswerk Schwackenreute machen, wo der Nachwuchs von Feuerwehr und THW nach ihm suchen und ihn aus der Höhe retten mussten.

Während Klaus ein recht schweigsamer Verletzter war, sah es bei einer Übung aus alten Rohren ein bisschen anders aus: Zwei mit Verletzungen geschminkte Feuerwehrmitglieder waren dort die Herausforderung für die Jugendlichen, die zum ersten Mal gemeinsam trainierten.

Ein geschminktes Feuerwehrmitglied als Verletzter wird bei der Übung aus einer schwierigen Lage geborgen.
Ein geschminktes Feuerwehrmitglied als Verletzter wird bei der Übung aus einer schwierigen Lage geborgen. | Bild: Löffler, Ramona

Das Szenario: Eine Verletzte ist leicht zu finden, aber wo ist ihr Kollege? Die Kinder und Jugendlichen mussten zusammenarbeiten, um den Vermissten aufzuspüren und beide auf Tragen an einen Sammelpunkt zu bringen. Das gelang allen und sie erhielten von den Betreuern jede Menge praktische Tipps.

Erwachsene leiten die Kinder an

Natürlich kam auch Klaus wieder auf sicheren Boden. Die Gruppen schafften es, Leiter-Teile für eine Seilzugtrage zusammenzustecken und die Konstruktion für die sanfte Rettung aus der Höhe richtig vorzubereiten. Hier gab es etwas mehr Hilfe von den Erwachsenen, da das eine sehr schwierige Herausforderung war.

Einer aus jedem Team übernimmt die Verletztenbetreuung – auch wenn Puppe Klaus nicht sprechen kann.
Einer aus jedem Team übernimmt die Verletztenbetreuung – auch wenn Puppe Klaus nicht sprechen kann. | Bild: Löffler, Ramona

Beim simulierten Unglück mit einem umgestürzten Silo und einem eingeklemmten Bein wurde ein Silo genutzt, das seit vielen Jahren am Weg zum Naturschutzgebiet liegt. Der Retternachwuchs hatte hier die Aufgabe, sanft und Stück für Stück das schwere Silo mit hydraulischen Geräten anzuheben.

Der Nachwuchs von Feuerwehr und THW übt das Löschen.
Der Nachwuchs von Feuerwehr und THW übt das Löschen. | Bild: Löffler, Ramona

Löschen macht allen Spaß

Während drei Übungen stark im technischen Bereich lagen, war eine weitere ein Feuerwehr-Klassiker: Löschen. Darauf freuten sich viele am meisten, weil sie selbst im Uferbereich beim Kieswerk Feuerwehrschläuche in die Hand nehmen und ein kleines präpariertes Feuer löschen durften. Damit dafür aber überhaupt Wasser zur Verfügung stand, mussten sie dafür erst zusammenarbeiten und die Löschwasserversorgung aus einem der kleinen Seen herstellen.

Die Übungspuppe hat ein eingeklemmtes Bein. Zur Befreiung muss das Silo hydraulisch angehoben werden.
Die Übungspuppe hat ein eingeklemmtes Bein. Zur Befreiung muss das Silo hydraulisch angehoben werden. | Bild: Löffler, Ramona

Die Jugendbetreuer freuten sich, wie gut diese erste gemeinsame Übung ankam. Bei einem gemeinsamen Grillen zum Abschluss konnten die Jugendlichen noch mehr Kontakte knüpfen. Diese beiden Abteilungen haben den Anfang gemacht, weitere Kooperationen dieser Art könnten folgen. Stefan Kempter von der Espasinger Feuerwehr erklärt, dass sich dies anbiete. Die Übung sei ein erster Anlauf die Jugendlichen der beiden Hilfsorganisationen näher zusammenzubringen, um gegenseitig die Aufgaben und Tätigkeiten, die Vorgehensweise, das technische Equipment und die Einsatzmöglichkeiten zu sehen und nutzen.

„Das sehr positive Feedback der Kids, lässt darauf schließen, dass dies ein rundum gelungener Übungstag war“, so Kempter. „Die Erkenntnisse werden wir auswerten und sicherlich unter Einbindung weiterer Jungendgruppen von Hilfsorganisationen aus der Region eine Wiederholung planen.“