Kein offizieller Kandidat erhält die notwendige Stimmenzahl, um im ersten Wahlgang das Amt des Bürgermeisters von Tengen zu erringen. Trotzdem gibt es Gewinner des ersten Wahlgangs. Der erste heißt Sven Müller. Er hat an der absoluten Mehrheit gekratzt, beinahe hätte er die Wahl schon für sich entschieden gehabt. Am Ende reichte es knapp nicht, doch er geht mit Rückenwind in den zweiten Wahlgang. Offenbar hat es sich für ihn ausgezahlt, sich im Wahlkampf intensiv bekannt zu machen und in allen Ortsteilen präsent zu sein.
Doch der Wahlkampf geht für ihn auch mit einer schweren Hypothek weiter – und diese Hypothek heißt freie Zeile. Fast 33 Prozent der Wähler haben dort andere Namen eingetragen als die, die offiziell zur Wahl standen – ein außergewöhnlicher Wert. Dafür hatten sich zeitweise mehrere hundert Menschen in einer WhatsApp-Gruppe organisiert. Die Selbstorganisation von Wählern ist damit der zweite Gewinner des Wahlabends.
Doch offenbar war die öffentlich geäußerte Ablehnung aller vier Kandidaten viel eindeutiger als das, was in den Wahlkabinen herauskam. Und nun muss eine positive Lösung her, das Rennen ist wieder offen. Wer wird Bürgermeister in Tengen? Es bleibt spannend.