Der Spielplatz in Tengen-Wiechs begeistert schon bei der Eröffnung die junge Generation und wird sogleich zum Treffpunkt für alle Altersgruppen. So mancher hätte sich den Spielplatz, der jetzt endlich eingeweiht wurde, jedoch schon eine Generation früher gewünscht. Einmal am Reck schwingen, dann den Turm hoch klettern – und dem Opa winken. Rudolf Stihl heißt der Wiechser Bürger, der bei der Einweihung des neuen Spielplatzes neben der Kirche mit seinen Enkeln die Spielgeräte austestet. „Die Lage ist toll. Der Spielplatz liegt abseits des Verkehrs – so muss man nicht jede Sekunde aufpassen“, sagt er. Schon vor Jahrzehnten hätte er sich einen Spielplatz in Wiechs gewünscht, um mit seinen Kindern spielen zu können, gesteht er. „Aber jetzt genieße ich es umso mehr mit den Enkeln“, sagt Stihl – und dann muss er doch wieder einen Blick auf seine Enkel werfen.
Stihl ist einer von 425 Einwohnern des Randendorfes – und 50 von ihnen sind laut der Ortsvorsteherin Gabi Leichenauer unter 15 Jahre alt. Bei ihrer Eröffnungsrede lässt sie die Vorgeschichte des Spielplatzes Revue passieren. Seit längerer Zeit sei das Anliegen gereift, die Platzsuche gestaltete sich jedoch schwierig – und das ganze Projekt sei von Spenden und bürgerschaftlichem Engagement mitgetragen worden. Dass es nun einen Spielplatz in Tengen-Wiechs gibt, sei nicht selbstverständlich. Die Stadt besaß nämlich kein Grundstück in der Ortsmitte. Auch die Wünsche der Kinder seien mit eingeflossen. Manche Kinder hätten sogar ihren Wunsch-Spielplatz gemalt. „Viele Erdarbeiten waren nötig. Der Bauhof hatte viel Arbeit, bis sie eine gerade Fläche hergestellt hatten“, so die Ortsvorsteherin. Besonders deshalb, weil es zu diesem Zeitpunkt viel geregnet habe.
Besonders dankbar zeigte sich die Ortsvorsteherin gegenüber der Kirche, die das Grundstück für den Spielplatz zur Verfügung gestellt hat. Pater Jose hat den Spielplatz nach dem Sonntagsgottesdienst in der Wiechser Herz-Jesu-Kirche gesegnet. Pfarrgemeinderatsvorsitzender und Stiftungsrat Bernd Büttner berichtet, er sei bei der Frage der Ortsvorsteherin, ob die Kirche das Grundstück für einen Spielplatz zur Verfügung stellen könnte, gleich begeistert gewesen. Der Stiftungsrat und das Gemeindeteam Wiechs habe der Stadt den Platz mietfrei überlassen. „Was kann es Schöneres geben als ein Spielplatz direkt neben der Kirche“, so Büttner. Neben Freude mit Kindern und Enkeln, netten Begegnungen und Gesprächen wünsche er jederzeit Gottes Schutz und Segen.
„Dies ist der sechste Spielplatz in der Stadt Tengen. Er will verschiedene Altersgruppen ansprechen“, hob Bürgermeister Selcuk Gök in seiner Rede hervor. Eine Nestschaukel mache den Spielplatz für die Kleinsten interessant. Und mit der Tischtennisplatte habe man auch an die Jugendlichen gedacht. Familienfreundlichkeit müsse gefördert und gelebt werden und gehöre zu den wichtigsten Faktoren einer Kommune. Mit einer Weisheit von Astrid Lindgren schloss Gök seine Rede. Demzufolge würden Kinder, die genügend spielen, Schätze anlegen, von denen sie ihr Leben lang schöpfen können. Auf dem Spielplatz in Wiechs ist dies nun möglich.