Fußball, Verbandsliga, A-Junioren: Im Fußball ändern sich die Dinge manchmal ziemlich schnell, auch oder gerade in der Jugend. Ende Mai krönten die A-Junioren des FC RW Salem, die mit dem SV Bermatingen und dem SV Deggenhausertal eine Spielgemeinschaft bildeten, ihre überragende Saison.
Die SG sicherte sich in einem spannenden Herzschlagfinale die Meisterschaft in der Landesliga, holte im letzten Duell bei der SG DJK Donaueschingen nach einem 0:2-Rückstand durch zwei späte Tore noch einen Punkt, der letztlich entscheidend für Tabellen-Platz eins war.
Nur noch zwei der drei Clubs bilden die SG
Von der Aufstiegseuphorie ist bei den drei Clubs allerdings nicht mehr viel übrig. Wobei schon vor der Titelfeier klar war, dass die Spielgemeinschaft zur Saison 2025/26 in dieser Form so nicht mehr existieren wird.
Der SV Deggenhausertal und der SV Bermatingen informierten Ende April in einer gemeinsamen Mitteilung über den Austritt der Salemer, schrieben zudem, dass die zwei Vereine in der C-, B- und A-Jugend weiter gemeinsame Sache machen werden.
Fakt war dann für die neue Runde: Der FC RW Salem wird eine eigene U19-Mannschaft bilden, die sich als Aufsteiger in der Verbandsliga mit den stärksten Teams aus der Region misst. Die beiden A-Jugend-Mannschaften der SG Bermatingen/Deggenhausertal treten nun in der untersten Spielklasse an.
Jugendleitung berichtet von verletzten Spielern
Der Auftakt für die Salemer A-Jugend am vergangenen Wochenende in der Verbandsliga, in der aus dem Bezirk Bodensee noch der FC 03 Radolfzell und der SC Pfullendorf um Siege kämpfen, verlief ernüchternd.
Die Partie beim SV Kuppenheim wurde in der Halbzeit abgebrochen – beim Stand von 0:11 aus Sicht der Rot-Weißen. Auf Südkurier-Nachfrage berichten die Verantwortlichen aus der Salemer Jugendabteilung, dass man das Duell in Kuppenheim zur Halbzeit abgebrochen habe, „da uns verletzungsbedingt nur noch sieben spielfähige Feldspieler zur Verfügung standen.“ Ein Feldspieler habe sich, ergänzt der Club, sogar seinen Arm gebrochen.
Nächstes Duell gegen den SC Pfullendorf
Aber wie wird das nun weitergehen? Ist der Kader überhaupt groß genug, um in den kommenden Wochen spielfähig zu sein? Kann das Team die Runde beenden? Zumal man eine Woche vor dem Rundenstart bereits das Verbandspokal-Duell beim Bezirksligisten SV Denkingen aufgrund von Spielermangel absagen musste.
Am Samstag gastiert um 15 Uhr im Schloßsee-Stadion im Derby die U19 des SC Pfullendorf, die beim Auftakt glänzte, 6:0 gegen den PTSV Jahn Freiburg siegte. „Wir haben einen kleinen, aber feinen Kader mit überwiegend jüngeren Spielern, wodurch Ausfälle schneller ins Gewicht fallen – sei es durch Verletzungen, Krankheiten oder schulische Verpflichtungen“, erklärt die Jugendleitung.
Dass es eine extrem schwierige Herausforderung im südbadischen Oberhaus wird, wissen die Verantwortlichen längst. Auf Social Media wurde im Sommer Werbung für Probetrainingseinheiten gemacht.
Der Salemer Fußball-Profi Mika Baur, der beim SC Paderborn unter Vertrag steht, und sein jüngerer Bruder Kimi unterstützten die Bemühungen des Clubs, in dem sie talentierten Spielern den Schritt in die Verbandsliga nahelegten.
Salemer geben sich kämpferisch
Trotz der komplizierten Situation wollen die FC-RW-Verantwortlichen keinesfalls aufgeben, stattdessen geben sie sich kämpferisch: „In der Verbandsliga ist das eine große Herausforderung, aber wir stellen uns dieser Aufgabe bewusst. Wir wollen die Saison durchziehen, uns von Spiel zu Spiel entwickeln und die Liga als wertvolle Erfahrung für unsere Spieler nutzen“, schreibt der Club zu den Zielen. Getreu dem Motto: Im Fußball können sich die Dinge schnell ändern, also auch zum Positiven. Und auch, oder sogar gerade in der Jugend.