Fußball, Bezirksliga: Eigentlich hätte es doch ein gewöhnliches Bezirksliga-Duell werden sollen zwischen dem Hattinger SV und dem SC Markdorf. Beide Mannschaften starteten unglücklich in die Saison, brauchten dringend Punkte im Tabellenkeller. Daraus wurde jedoch vorerst nichts – sowohl für den Aufsteiger aus Hattingen als auch für den Tabellendritten der Vorsaison aus Markdorf. Rund zehn Minuten vor Schluss kam es nach einer strittigen Elfmeterentscheidung zugunsten der Markdorfer zum Spielabbruch. Doch was war passiert, als der Unparteiische Kadir Tutuk die Mannschaften beim Stand von 1:1 vorzeitig in die Kabine schickte?

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Es sei eine „extrem kuriose Situation“ gewesen, wie Thomas Gassner, Vorsitzender des Hattinger SV, informiert. Ein Angriff des SC Markdorf verteidigte die Hattinger Abwehr im Strafraum zwar vorerst regelkonform. Weil der herausstürmende Torhüter Sebastian Knittel jedoch Markdorfs Sean Brecht zu Fall gebracht haben soll, zeigte der Schiedsrichter dennoch auf den Punkt. „Unsere Spieler haben natürlich lautstark protestiert – es war dann ein echtes Wirrwarr“, erinnert sich Gassner, dessen Mannschaft im Anschluss eine Gelb-Rote Karte und folgend eine Rote Karte kassierte. Der Grund für den Spielabbruch sei aber ein anderer gewesen: ein Hattinger Spieler soll Schiedsrichter Tutak angespuckt haben. „Das stimmt definitiv nicht“, verteidigt Gassner seine Akteure. Zwar habe er nicht alles genau sehen können, allerdings hätten „alle Spieler bestätigt, dass das nicht vorgefallen ist“, wie der Vorsitzende erklärt.

Schon vor dem auslösenden Elfmeterpfiff sei die „Zweikampfbewertung des Unparteiischen äußerst fragwürdig“ gewesen, resümiert Gassner. Gleich neun Gelbe Karten wurden in der Begegnung bis zur Schlussviertelstunde verteilt. Dennoch dürfe man den Schiedsrichter in solch einem Spiel nicht zu sehr kritisieren.

Kölle rechnet mit drei Punkten

Wie die Bezirksliga-Partie im Nachhinein gewertet wird, ist noch unklar. Markdorfs Spielertrainer Felix Kölle geht jedoch davon aus, dass drei Zähler dem Markdorfer Punktekonto gutgeschrieben werden. „Der Abbruch erfolgte durch die Hattinger – daher müsste das am Grünen Tisch normalerweise für uns ausgehen“, meint Kölle, der die Schiedsrichterentscheidung nicht vollends bewerten kann.

„Das war eine Sache zwischen den Hattingern und dem Unparteiischen – wir standen alle relativ weit weg“, erinnert sich Kölle, der klarstellt, dass sich solche eine Situation im Spielverlauf nicht abgezeichnet hätte. „In der zweiten Halbzeit hat sich die Partie etwas hochgeschaukelt, allerdings war immer eine klare Linie zu erkennen“, weiß der Spielertrainer, dessen Elf nun Geduld aufbringen muss: „Wir warten auf den Bericht des Schiedsrichters und dann sehen wir, wie es weitergeht.“