Ein Saugatter hatte es in sich und das Publikum tobte vor Begeisterung, als die beiden Hauptdarsteller der Laienbühne Engelswies, der Postbote Bruno Wurmling (Karl-Heinz Pfeifer) und der Metzgermeister Anton Schweinle (Ingo Gitschier), dieses tatsächlich auf die Bühne brachten. Die Laienbühne zeigte die Komödie „Die Altmännermühle„.

In einem alten Dorfwirtshaus, wie das Bühnenbild zeigt, treffen sich der Postbote Bruno Wurmeling und der Metzgermeister Anton Schweinle am Stammtisch und unterhalten sich in sehr lustiger Art über das Dorfgeschehen und besonders über den Bauunternehmer und Kommunalpolitiker Erich Schadenfroh (Hans Peter Zuch) sowie Nathan Weiser (Gerold Braun) ein pensionierter Lehrer. Er soll über die Machenschaften des Bauunternehmers Schadenfroh Übles verbreitet haben.

Und wie es der Zufall will, treffen sich alle vier beim Stammtisch bei der Wirtin Elfi Hoppmeier (Maggie Knaus), zu der Lehrer Nathan ein besonders gutes Verhältnis pflegt. Nach Bier und Schnaps, die der Bauunternehmer Schadenfroh ausgibt, hebt sich die Stimmung am Stammtisch und die Gesprächsrunde wieder immer interessanter, selbst der Lehrer Nathan weiß viel, bringt Sprüche und Reime zum Besten und will sogar noch singen, doch die Alkoholrunden machen ihn schlapp und er schläft am Tisch ein. Für den Bauunternehmer und Politiker Schadenfroh ist klar, der Nathan ist ein Säufer und er weiß über ihn zu viel, er ist ihm ein Dorn im Auge.

Am Wirtshaustisch fassen alle drei den Beschluss, dass man den Nathan öffentlich bloßstellen und blamieren muss. Metzgermeister Schweinle hat die Idee, dass man wie früher solche Leute an den Prangen stellen muss. Aber wie, meint der unerfahrene Postbote Wurmling. Ein Saugatter kann da nur helfen, ist die Idee vom Metzgermeister Schweinle. Und so wird das Projekt umgesetzt. Der Saugatter kommt, trotzt heftiger Widersprüche der Wirtin Efi auf die Bühne und der schlapp daliegende Lehrer Nathan wird unter Applaus in den Gatter gesperrt.

Doch ein Ersatzschlüssel ist noch im Besitz von Jungbauer Michael (Raphael Rössler), er ist der Freund der Bedienung Tina (Susanne Münch). So wird auf Empfehlung der Wirtin Elfi, der arme Nathan herausgeholt und Cousine Sabina (Tanja Moser) steht gerne bereit, die Ruhe im abgedeckten Saugatter zu genießen. Welch Schreck, als der Metzgermeister nach dem Lehrer Nathan schauen will. Er versteht die Welt nicht mehr, als er in dem Gatter ein junges Mädchen entdeckt. Er ist einem Herzinfarkt nahe und auch der allwissende Postbote glaubt an ein Wunder und empfiehlt dem Metzgermeister Schweinle, dessen Frau zur Verjüngung in den Gatter zu sperren, damit sie wieder jünger und frischer rauskomme.

Es wird spannend und ist doch recht lustig, was da auf der Bühne alles abläuft. Die Darsteller haben ihre Rollen sehr gut einstudiert und die ganze Truppe ist gut eingespielt. Beifall brandetet zwischen den einzelnen Szenen immer wieder auf.
Doch wie es schließlich ausgeht, ist es ein Wunder, wie es der Postbote Bruno bezeichnet, oder eine göttliche Eingebung, wie es der Metzgermeister sieht. Selbst der Bauunternehmer Schadenfroh als Kommunalpolitiker mit Weitblick kennt sich nicht mehr aus. Denn jetzt fehlt auch noch die Frau des Metzgermeisters und der Lehrer Nathan liegt wieder im Saugatter.

Die drei Stammgäste haben ihre Rechnung jedoch ohne die Wirtin Elfi und Nathan gemacht. Und wie meinte der weise Nathan nach seiner erneuten Befreiung zum guten Schluss unter starkem Beifall im Saal, „manchmal ist es besser, eine beliebige Telefonnummer zu wählen, als einen Politiker.“