Das Dorfladen-Projekt für Inzigkofen und seine Teilorte nimmt mächtig an Fahrt auf. Sollte der Gemeinderat in seiner Sondersitzung am 10. März dem Vorschlag der Projektgruppe Dorfladen folgen, könnte der neue Laden bereits im ersten Quartal 2017 öffnen. Am Wochenbeginn stellte die Projektgruppe die Pläne der Öffentlichkeit vor. Unter anderem waren fast alle Inzigkofer Gemeinderäte dabei.
Maria Grom möchte sich als Ladenbetreiberin aus Altersgründen im Herbst aus dem Geschäftsleben zurück ziehen. Um auch in Zukunft eine wohnortnahe Einkaufsmöglichkeit zu haben, bildete sich die Projektgruppe. Grom erklärte ihre Bereitschaft, den Laden bis zur Eröffnung des Dorfladens im Frühjahr 2017 weiterzuführen. Am Montag legten Urs Schwerzmann, Bruno Dreher und Antje Müller erste konkrete Unterlagen für das Projekt vor. Wie Urs Schwerzmann betonte, ist sein Umsetzungskonzept mit der Verwaltung abgesprochen. Die Gemeinde sei jedoch bei der Finanzierung ebenso gefordert wie bei der Unterstützung des Projekts.
Das beginnt schon beim Grundstück für den Dorfladen. Er soll auf dem bisher unbebauten Gelände zwischen der Römerhalle und dem Ziegelweg entstehen. Das Areal gehört der Gemeinde. Der Gemeinderat müsste einverstanden sein, den Platz den Betreibern des Dorfladens pachtfrei zu überlassen.
Für den Laden selbst ist eine Containerlösung möglich. Schwerzmann stellt die Fertigbauteile vor, die normalerweise für Gartenhäuser verwendet werden. Er erläuterte: „Wenn man mehrere dieser Fertigbauteile miteinander verbindet, kommen wir auf die für den Laden benötigten 150 Quadratmeter Verkaufsfläche.“ Sollte das Gemeindezentrum, ein Projekt angedacht für 2025, tatsächlich entstehen und der Dorfladen könnte in dieses neue Gebäude umziehen, stünde der Verkaufsraum bei der Römerhalle der Gemeinde beispielsweise für die Nutzung durch Vereine zur Verfügung.
Die Projektgruppe möchte den Dorfladen in Form einer Genossenschaft betreiben. Bruno Dreher, in der Projektgruppe für die Finanzen zuständig, erklärte, die Genossenschaft könnte in den nächsten Monaten gegründet werden. Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf 100 000 Euro. Davon sollte die Gemeinde 50 000 Euro übernehmen. Weitere 25 000 müsste die Genossenschaft beisteuern und die restlichen 25 000 Euro könnten über Eigenleistungen erbracht werden.
Bruno Dreher erklärte, die Genossenschaft brauche die von 100 bis 120 Mitgliedern eingelegten 25 000 Euro aber unbedingt für die Erstausstattung des Ladens mit Waren. Deshalb ist es aus Sicht der Initiative wichtig, dass die Gemeinde auch diesen Anteil übernimmt, beispielsweise als Kredit an die Genossenschaft. Bevor die Genossenschaft gegründet werden kann, müssen viele Formalitäten erledigt werden. Unter anderem muss die Industrie- und Handelskammer ihre Zustimmung geben.
Konkret mit dem Ladenalltag hat sich Antje Müller beschäftigt. Die gelernte Buchhändlerin lebt seit zwei Jahren in Inzigkofen und hat Erfahrungen im genossenschaftlichen Bereich. Unter anderem schlägt sie vor, dass im Dorfladen auch größere Gebinde, beispielsweise mit Nudeln, zu Sonderpreisen angeboten werden. Besonders Familien könnten davon profitieren.
Das Konzept
Das KonzeptDer neue Dorfladen soll nach den Vorstellungen der Projektgruppe zu einem Treffpunkt für die Bürger aus Inzigkofen, Vilsingen und Engelswies werden. Deswegen sind auch eine Kaffeeecke und Toilette angedacht. Außerdem sollen eine Poststelle und eine Annahmestelle für eine Reinigung eingerichtet werden. Es soll eine Genossenschaft gegründet werden, die das Projekt trägt. (hps)