Julius Auer, Jahrgang 1926, war ununterbrochen von 1958 bis 2012 Pfarrer in Engelswies. Außerdem betreute er die katholischen Kirchengemeinden in Vilsingen und in Langenhart. In den 54 Jahren seiner Tätigkeit in Engelswies war er innerhalb und außerhalb seiner Gemeinde zu einer Art Institution geworden. Die Wertschätzung seiner Mitbürger zeigt sich unter anderem daran, dass es in Engelswies eine Julius-Auer-Straße gibt. Außerdem ist der betagte Geistliche Ehrenbürger der Gemeinde Inzigkofen. Diese Wertschätzung zeigte sich auch an seinem 90. Geburtstag. Werner Schatz hatte die Aufgabe übernommen, beim Empfang die Glückwünsche der Engelswieser Bevölkerung zu überbringen. Für ihn ist Julius Auer ein Teil seiner Kindheit und Jugend geworden. Er erinnerte an die für damalige Verhältnisse moderne Jugendarbeit des Pfarrers und berichtete vom ersten Ministrantenausflug per Rad und Eisenbahn an den Bodensee.

Gleichzeitig habe Auer den Strukturwandel hautnah erlebt. „Sie wohnten neben der Molkerei. Es gab noch 50 Milchviehbetriebe in der Gemeinde“, sagte Schatz. Und unter dem Lachen der Zuhörer bemerkte er: „Sie lebten an der Engelswieser Milchstraße.“

Für Vilsingen überbrachten Ortsvorsteherin Viktoria Gombold-Diels und der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, Peter Kleiner, die Glückwünsche. Gombold-Diels würdigte das Engagement des früheren Pfarrers in der Vereinswelt ihres Ortsteils. Der gemischte Chor aus Langenhart überbrachte seine Geburtstagswünsche mit einigen fröhlichen Liedern. Auch Ortsvorsteherin Elvira Reichert unterstrich, dass Julius Auer bei Veranstaltungen der Langenharter Vereine stets willkommen sei. Bürgermeister Bernd Gombold schloss sich im Namen der Gesamtgemeinde seinen Vorrednern an und würdigte den Geburtstagsjubilar in Gedichtform. Musikalisch wurde der Festakt von der Musikkapelle Engelswies umrahmt.