Zum 50-jährige Bestehen seines Betriebes hatte Roland Reck vom gleichnamigen Autohaus in Pfullendorf und dem Lackierbetrieb in Wattenreute für den Förderverein „Gegen Not“ eine tolle Überraschung – einen Spendenscheck von 3000 Euro. Mit dem Geld soll die „Tafel“ Lebensmittel kaufen. Monika Maier, stellvertretende Vereinsvorsitzende, nahm den Scheck freudestrahlend entgegen, denn das Geld kann man gut gebrauchen. Wie alle Tafelläden der Region gibt es auch in Pfullendorf einen Rückgang an Lebensmittelspenden. Veränderungen in der Disposition von Supermärkten, Discountern oder auch Bäckereien sorgen dafür, dass weniger Lebensmittel aussortiert werden.

Monika Maier (Mitte), stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins „Gegen Not“, nahm von Firmenchef Roland Reck (Mitte) ...
Monika Maier (Mitte), stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins „Gegen Not“, nahm von Firmenchef Roland Reck (Mitte) freudestrahlend den Scheck von 3000 Euro entgegen. Das Gruppenbild komplettieren Anje Gering von der IHK Bodensee-Oberschwaben, Dr. Joachim Eisert von der Handwerkskammer Reutlingen, Johanna Geiger, Bürgermeister Thomas Kugler, Wirtschaftsförderer Bernd Mathieu und Christina Schmid-Reck (von links). | Bild: Volk, Siegfried

Firmengründer entdeckte vor 50 Jahren eine Marktlücke

Fast exakt auf den Tag vor einem halben Jahrhundert verwirklichte der gelernte Automobilkaufmann Roland Reck seinen Traum von der eigenen Firma, denn er hatte eine Marktlücke entdeckt. In der Region gab es im Prinzip keine Lackiererei. An den Start des Familienbetriebes erinnerte Bürgermeister Thomas Kugler, der zum 50. Firmengeburtstag gratulierte. Als Unternehmer trage man gegenüber Belegschaft und Kundschaft eine große Verantwortung, bezeichnete der Rathauschef das Autohaus als „stabilen und gesunden Betrieb“. „Das Umfeld ist entscheidend“, erinnerte Firmengründer Reck daran, dass sein damaliger Schwiegervater ihm das Vertrauen und die Möglichkeit zum Firmenstart gegeben habe.

Ehrenurkunden von IHK und Handwerkskammer

Anje Gering, Geschäftsführerin der IHK Bodensee-Oberschwaben, bezeichnete Roland Reck als Mitglied jener Gründergeneration, die nicht geredet, sondern gemacht habe. Ein Betrieb müsse die notwendige Beständigkeit aufweisen und sich gleichzeitig auf Veränderungen einlassen, die im Automobilsektor klar in Richtung E-Mobilität gingen.

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Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie vor zwei Jahren hatte Dr. Joachim Eisert, Geschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, einen Präsenztermin und der führte ihn nach Pfullendorf. Von Eisert gab es wie zuvor von IHK-Vertreterin Gering eine Ehrenurkunde für die Firma Reck. Er sei ob des Elektro-Hypes doch etwas verwundert, erinnerte Eisert daran, dass die EU vor Jahren stromintensive Glühbirnen und Staubsauger ob ihres Energieverbrauchs verboten habe. Und nun, sehe man die Zukunft ausschließlich in elektrisch betriebenen Autos.

Handwerksbetriebe müssen Mitarbeiter gut bezahlen

Im SÜDKURIER-Gespräch listete der Handwerksvertreter die derzeitigen Probleme der Betriebe auf, zu denen extrem gestiegenen Materialpreise gehören, ebenso der Mangel an Lehrlingen und Fachkräften. Durchaus selbstkritisch merkte er an, dass die Entlohnung von Azubis und Beschäftigten einfach stimmen müsse, wenn man mit der Industrie um Arbeitskräfte kämpfe. Als Ursache für fehlenden Nachwuchs benannte er die demografische Entwicklung und die zunehmende Akademisierung. Die Hochschulen ächzten unter dem Studentenansturm und die Abbrecherquote erhöhe sich stetig. Exakt diese Hochschulabbrecher will Eisert verstärkt für das Handwerk gewinnen und schon jeder fünfte Azubi komme von der Hochschule.