Ein Sommer wie früher hätte es werden sollen: Coronabedingte Einschränkungen fallen in der neuen Badesaison im Waldfreibad und im Seepark Linzgau endlich weg, ob Abstandsregeln, beschränkte Gästezahlen oder Zeitslots für den Eintritt. Freie Bahn für den Freibadbesuch also, das war die Hoffnung. Doch ein gänzlich unbeschwerter Sommer wird es in den Bädern nun doch nicht. 21 Grad Celsius kalt ist das Wasser, das aus der Leitung ins Becken sprudelt im Freibad Pfullendorf warm. Damit liegt es unter den Werten im Vorjahr, verrät Jörg-Arne Bias, Geschäftsführer der Stadtwerke Pfullendorf.
Schwimmbäder senken bundesweit die Temperatur
In der Bundeshauptstadt gibt es die Vorgabe, die Wassertemperaturen in allen Freibädern um bis zu zwei Grad zu senken, um Energie zu sparen. Beheizte Freibäder wie das Waldfreibad in Pfullendorfer sind Energiefresser. Das ist keine Überraschung. Energie ist nicht nur deutlich teurer geworden, durch den Ukraine-Krieg und ein mögliches Gas- und Ölembargo droht auch eine Verknappung. „Wir wurden dazu angehalten, die Temperaturen um zwei Grad zu senken“, sagt Bias.
Vor allem zum Beginn und zum Ende der Badesaison wird geheizt
Richtig viel beheizt wird das Waldfreibad mit seinem großen Schwimmbecken, dem Nichtschwimmerbecken und dem Becken für Kleinkinder sowieso nur zum Beginn der Badesaison und gegen Ende der Saison im September. „Im Hochsommer müssen wir die Becken kaum heizen“, sagt der Geschäftsführer. Natürlich sei das auch wetterabhängig.
Frühwarnstufe für Gasversorgung in Kraft getreten
Die Bundesregierung bereitet sich wegen des Krieges in der Ukraine und russischer Drohungen auf eine erhebliche Verschlechterung der Gasversorgung in Deutschland vor. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte Ende März die Frühwarnstufe als erste von drei Krisenstufen des sogenannten Notfallplans Gas in Kraft gesetzt und an alle Verbraucher appelliert, Gas zu sparen.
Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) hatte erklärt, dass Bäder die Temperaturen senken, um Gas zu sparen und sich auf den kommenden Winter vorzubereiten. Schwimmbäder könnten auch zu weiteren Maßnahmen greifen und beispielsweise auf beheizte Außenbereiche oder auf weitere Attraktionen verzichten, heißt es bei der DGfdB. Bei einem Stopp der Gaslieferungen aus Russland könnten die Schwimmbäder auch komplett schließen. In Pfullendorf hat man sich aber vorerst für eine Senkung der Temperatur entschieden.