Mit Sekt und Häppchen sind am Samstagnachmittag die Besucher der neuen podologischen Praxis in der Heiligenberger Straße 16 in Pfullendorf empfangen worden. Unter den Gästen waren auch Ärzte und Therapeuten aus der näheren Umgebung, die als Vermittler für die neue podologische Praxis fungieren. Ab Montag, 17. März, können die Patienten Termine für ihre Behandlungen buchen.

Zu wenig Platz

2016 hatte Thekla Martin in Überlingen ihre Podologie am Bodensee eröffnet, „wo wir räumlich an unsere Grenzen gestoßen sind“. Weil es in ihrer Praxis am Bodensee mittlerweile mehr Podologen als Behandlungsräume gibt, hatte sich Martin dazu entschieden, sich zu erweitern, zumal sie überzeugt davon ist, dass die Praxis in Pfullendorf von genügend Patienten aufgesucht wird. „Es gibt in Deutschland viel zu wenig podologische Praxen“, sagt Martin.

Betrifft auch Jugendliche

Die Nachfrage nach Fußtherapien sei immens – nicht nur bei älteren Menschen und Patienten mit Diabetes, sondern inzwischen auch bei Jugendlichen, die beispielsweise während der Pubertät unter eingewachsenen Fußnägeln leiden würden. Die Praxis in Pfullendorf hat drei Behandlungsräume und ist mit etwa 100 Quadratmetern doppelt so groß wie die Praxis in Überlingen.

Ausbildung selbst bezahlt

Ihre zweite Praxis für Fußtherapie – Podologie im Linzgau – leitet Ekaterina Reichel, die in Pfullendorf wohnt. Reichel hatte zuvor einen medizinischen Beruf ausgeübt und ist seit 2023 ausgebildete Podologin. Die Ausbildung therapeutischer Berufe muss im Übrigen selbst finanziert werden. Sie kostet etwa 10.000 Euro. „Das ist ein Grund, warum es immer noch zu wenig Podologen gibt“, ergänzt Walter im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Unterstützt wird Reichel von Alexandra Roth am Empfang und der Fußpflegerin Andrea Utz aus Aach-Linz.

Spezialisiert auf Spangentechnik

Spezialisiert ist die Podologie im Linzgau auf die sogenannte Spangentechnik. Bei dieser Nagelkorrektur werden mithilfe von Spangen die seitlichen Nagelränder leicht angehoben, bis der Nagel seine flache, breite Form wieder erreicht hat. „Die Spangentechnik ist inzwischen offizielles Heilmittel und wird von den Krankenkassen bezahlt“, ergänzt Martin. Zum Behandlungsspektrum zählen unter anderem auch allgemeine Pflege und Präventionsmaßnahmen des Nagels und der Fußhaut sowie die Entfernung von Hühneraugen und Warzen.