Nach vier Jahren Stillstand sind nun Bagger auf dem zwei Hektar großen Reichle-Areal in der Ortsmitte von Ruschweiler angerückt, um die alten Gebäude abzureißen. Allerdings wird es auf dem Areal vorläufig keine neuen Bauten geben, wie Bürgermeister Michael Reichle auf Anfrage des SÜDKURIER erklärt. Derzeit gebe es nur Abrissarbeiten, denn für eine vollständige Bebauung des Geländes wäre ein Bebauungsplan nötig, den es aber nicht gebe. Eine Teilbebauung sei ebenfalls nicht vorgesehen. „Mit den Eigentümern wurde besprochen, dass jetzt zuerst gemeinsam ein städtebauliches Konzept erarbeitet wird“, so Reichle.

Bauträgergesellschaft stellte schon 2019 konkrete Verkaufspläne vor
Eigentümer des Areals ist die Bauträgergesellschaft Illmensee Bau GmbH, die dort mindestens 70 Wohneinheiten in mehreren Gebäudekomplexen schaffen wollte, wie die beiden Unternehmensgründer Anton Langer und Architekt Michael Fetscher in einem SÜDKURIER-Gespräch im Jahr 2019 erklärten. Baubeginn für das erste Mehrfamilienhaus sollte im selben Jahr sein, wofür schon eine Baugenehmigung vorlag, allerdings stand der notwendige Aufstellungsbeschluss des Gemeinderates damals noch aus.
Die künftige Nutzung des Areals war auch ein Thema beim Bürgermeisterwahlkampf im Jahr 2019 und nach seiner Wahl zum neuen Rathauschef erläuterte Reichle die schwierige Situation. Im Gemeinderat sei über die Bebauung der Ruschweiler Mitte im Rahmen der Fortschreibung des Flächennutzungsplans gesprochen worden. Der größte Teil der Fläche werde als Außenbereich im Innenbereich angesehen und deshalb sei für eine Bebauung erforderlich, die Fläche in den Flächennutzungsplan (FNP) mit aufzunehmen. „Da sie nicht in den FNP aufgenommen wurde, kann es aktuell auch keinen Aufstellungsbeschluss geben“, so der Bürgermeister.