Wer einmal einen tieferen Einblick in die Pfullendorfer Vergangenheit werfen wollte, kam am bundesweiten Tag der offenen Museen voll auf seine Kosten. Auch Pfullendorf nutzte die Gelegenheit seine Museen und das Obertor zu präsentieren. Insgesamt öffnete die Stadt drei verschiedene Kulturdenkmäler: das „Alte Haus“, das „Obertor“ sowie das „Bindhaus“.

Sabrina Gonschorek aus Pfullendorf: „Es ist schön, dass hier alles geöffnet ist und man sich als junge Menschen in die alte Zeit ...
Sabrina Gonschorek aus Pfullendorf: „Es ist schön, dass hier alles geöffnet ist und man sich als junge Menschen in die alte Zeit hineinversetzen kann.“ | Bild: Robert Reschke
Hope Barz aus Pfullendorf: „Ich finde es sehr schön, dass man die Möglichkeit bekommt, sonst verschlossene Gebäude zu besuchen.“
Hope Barz aus Pfullendorf: „Ich finde es sehr schön, dass man die Möglichkeit bekommt, sonst verschlossene Gebäude zu besuchen.“ | Bild: Robert Reschke

Den Alters-Spitzenplatz nimmt dabei das „Alte Haus“ mit seiner Erbauung im Jahre 1317 ein. Hier übernahm Waltraud Klaiber am Sonntag die Betreuung der Besucher und hatte auch immer ein offenes Ohr für die vielen Fragen. „Das Angebot wurde toll angenommen und schon morgens war richtig viel los“, zeigte sie sich zufrieden. Zudem seien es viele auswärtige Besucher gewesen, die es zum „Alten Haus“ gezogen hat, erklärte sie weiter.

Die letzten Höhenmeter in den 38 Meter hohen Turm des Obertors ging es über eine Leiter hinauf.
Die letzten Höhenmeter in den 38 Meter hohen Turm des Obertors ging es über eine Leiter hinauf. | Bild: Robert Reschke

Das Obertor mit seinem vermutlich 1505 gebauten Vortor bildete am Sonntag einen ganz besonderen Anziehungspunkt. In das 38 Meter hohe Tor ging es über 138 Stufen hinauf. Hier bildete sich gleich zu Beginn des nachmittäglichen Öffnungstermins eine lange Warteschlange. Die engen Treppenstufen ermöglichten nur jeweils einen „Einbahnverkehr“. Ursula Hauck begrüßte die Besucher und meinte: „Ich kam mit dem Zählen der Besucher kaum nach.“

Ursula Hauck, Führerin: „Es kommen richtig viele Gäste und ich kam mit dem Zählen der Besucher kaum nach.“
Ursula Hauck, Führerin: „Es kommen richtig viele Gäste und ich kam mit dem Zählen der Besucher kaum nach.“ | Bild: Robert Reschke

Trotzdem blieb genug Zeit den Besuchern noch wichtige Tipps mit auf den Aufstieg zu geben. Besonders groß gewachsene Besucher sollten auf der letzten Stiege auf ihren Kopf achten, da dort ein Balken ziemlich niedrig angebracht war. Und man solle sich auf dieser sehr steilen Treppe bitte auch immer gut festhalten war ein weiterer gut gemeinter Ratschlag. Denjenigen Besuchern, die den mühevollen Anstieg gemeistert hatten, bot sich dafür einiges Sehenswertes. Ob das nun die Gefängniszellen sind, in denen die Häftlinge mit Blut und Urin kleine Gemälde geschaffen haben.

Norbert Hees aus Pfullendorf: „Klasse, dass man überhaupt das alles besuchen und Pfullendorf einmal von oben betrachten kann.“
Norbert Hees aus Pfullendorf: „Klasse, dass man überhaupt das alles besuchen und Pfullendorf einmal von oben betrachten kann.“ | Bild: Robert Reschke
Gisela Engel aus Pfullendorf: „Ich finde das super und toll, dass man das alles sehen kann. Hier im Obertor ist der Ausblick ...
Gisela Engel aus Pfullendorf: „Ich finde das super und toll, dass man das alles sehen kann. Hier im Obertor ist der Ausblick entscheidend.“ | Bild: Robert Reschke

Aber auf jeden Fall wurden die Besucher mit einem herrlichen Blick in alle vier Himmelsrichtungen über Pfullendorf belohnt. Da störten auch die zahlreichen kleinen fliegenden Insekten kaum. „Dies sind nur an sehr heißen Tagen im Sommer da“, meinte dazu Ursula Hauck.

Herrliche Ausblicke über alle vier Himmelsrichtungen über Pfullendorf boten sich vom Obertor aus.
Herrliche Ausblicke über alle vier Himmelsrichtungen über Pfullendorf boten sich vom Obertor aus. | Bild: Robert Reschke

Den größten Besucherandrang erlebte wohl das 1499 erbaute „Bindhaus“. Viele Familien bewunderten das alte Klassenzimmer oder waren von der Ausstellung mit den Fasnets-Figuren begeistert. Aber auch die alte Wohnung der Familie Probst erfreute die.

Die meisten der Besucher zog es ins Bindhaus, wo auf drei Stockwerken auch ein Teil der Geschichte Pfullendorfs zu sehen war.
Die meisten der Besucher zog es ins Bindhaus, wo auf drei Stockwerken auch ein Teil der Geschichte Pfullendorfs zu sehen war. | Bild: Robert Reschke

„Wir hatten auch viele alte Pfullendorfer zu Besuch, die das Bindhaus schon lange nicht mehr besucht hatten“, erklärte Mira Krane. Auch insgesamt war sie sehr zufrieden. „Die Kombination mit den drei geöffneten Sehenswürdigkeiten kommt überraschend gut an“, meinte sie.

Roland Stump aus Pfullendorf: „Es ich hochinteressant und toll was hier zusammengetragen wurde. Auf solchen Schulbänken sind wir ...
Roland Stump aus Pfullendorf: „Es ich hochinteressant und toll was hier zusammengetragen wurde. Auf solchen Schulbänken sind wir 1948/49 auch gesessen.“ | Bild: Robert Reschke

Tatsächlich besuchten viele Besucher alle drei Museen. „Ich glaube, dass wir dieses Format unbedingt wiederholen sollten“, sagte Mira Krane vom Hauptamt.

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