Ein Loblied auf die 857 Hektar städtische und 1.000 Hektar spitälische Wälder hörten die Gemeinderat in der jüngsten Sitzung von den Forstleuten Dieter Manz und Andreas Fink, die Doppelhaushalte 2023/2024 für die beiden Bereiche vorstellten. Auch Experten seien von den ungewöhnlich großen Holzvorräten im Spitalwald angetan, sodass man jährlich 14.000 Festmeter einschlagen könne, so Manz.
Sägewerke zahlen immer noch gute Preise
Im Stadtwald sollen rund 114.400 Festmeter geschlagen werden, wobei die Forstleute in diesem Jahr mit einem Gewinn von 360.000 Euro rechnen, der 2024 sich um rund 100.000 Euro auf 266.000 Euro verringert. Im Spitalwald kalkuliert man in den kommenden zwei Jahren mit je 360.000 Euro Gewinn. Zwar seien die Preise für Schnittholz stark rückläufig, allerdings würden die Sägewerke die bisherigen Preise weiterzahlen, aus Furcht, ihre Holzlieferanten zu verlieren, erklärte Manz.
Kein Sonderhieb im spitälischen Wald
Angesichts der finanziellen Herausforderungen durch den Spitalneubau fragte Michael Zoller (UL), ob denn ein Sonderhieb in den spitälischen Wäldern tabu sei. Mit einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung sei ein solcher Sonderhieb im Prinzip nicht vereinbar, wies Dieter Manz darauf hin, dass man die nächsten Jahre ohnehin Mehreinschläge plane. Erhöhen werden sich in den kommenden Jahren die Ausgaben für die Kulturen, denn die Forstleute machen den Wald durch gezielte Pflanzungen von mehr hitzeresisten Baumarten für den Klimawandel fit.
Kritik an heimischen Jägern: Zu hoher Wildverbiss
Ein Thema treibt die Forstleute immer stärker um – der Wildverbiss. „Die Experten, die unsere Wälder wegen der Forsteinrichtung begutachtet haben, waren von dem Ausmaß entsetzt“, sagte Dieter Manz und forderte, dass man seitens der Waldeigentümer ein Zeichen setzen müsse. Sein Andreas Frick zitierte aus einem Rundschreiben von Stephan Kopp, Leiter der Forstbehörde im Landratsamt, der das offensichtliche Versagen und Unvermögen der heimischen Jägerschaft anprangert, ihrer Verpflichtung nachzukommen, für einen ausgewogenen Tierbestand in den Wäldern zu sorgen.