Sie ist fast fertig und sieht gut aus – die Natursteinmauer am Stadtsee auf einer Länge von etwa 100 Metern. Ein Auftrag, den der Landschaftsgärtner Christof Teuber im ersten Bauabschnitt gerne für die Stadt Pfullendorf erledigt. Und auch das Wasser steigt wieder, sodass der Pegel in den nächsten Wochen sein normales Niveau erreicht – pünktlich zum Stadtseefest der Stegstreckerzunft vom 28. bis 30. Juni.

Wasser wurde abgelassen

Ende März hatte der Pfullendorfer Gemeinderat der Sanierung des Stadtsees zugestimmt. Sie ist dringend notwendig, weil die Uferböschungen in den vergangenen Jahren aufgrund der Erosion in den Stadtsee abgerutscht waren. Um weitere gravierende Uferabbrüche zu verhindern, wurde beschlossen, das Wasser im Stadtsee um etwa 1,30 Meter abzulassen, um dann im Anschluss den Uferbereich mit einer Natursteinmauer zu befestigen und den Uferbereich im Zuge dessen auch optisch aufzuwerten.

Auf einer Länge von 100 Metern errichtet der 53-Jährige die Natursteinmauer. Vor ihr ist eine Flachwasserzone für die Bepflanzung.
Auf einer Länge von 100 Metern errichtet der 53-Jährige die Natursteinmauer. Vor ihr ist eine Flachwasserzone für die Bepflanzung. | Bild: Dirk Thannheimer

Nachdem das Wasser abgelassen wurde, war Christof Teuber an der Reihe. Seit Mitte Mai ist er damit beschäftigt, eine Natursteinmauer zu errichten, mit der weitere Uferabbrüche ausgeschlossen werden können und deren Felsen auch vor jeder Witterung geschützt sind. „So eine Arbeit macht mir richtig Spaß, weil sie viele gestalterische Möglichkeiten erlaubt“, sagt der 53-Jährige im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Aus diesem Rohr fließt das Wasser wieder in den See. Etwa 50 Zentimeter fehlen noch, bis er sein normalen Pegel erreicht.
Aus diesem Rohr fließt das Wasser wieder in den See. Etwa 50 Zentimeter fehlen noch, bis er sein normalen Pegel erreicht. | Bild: Dirk Thannheimer
„Die größten Steine wiegen 1,2 Tonnen.“
Christof Teuber, Landschaftsgärtner

Wobei Teuber auf der Baustelle regelmäßig von Passanten oder Anwohnern gefragt wurde, was er mit den schweren Felsen aus einem Steinbruch anfangen würde, die oberhalb des Sees von einer Firma aus dem Bregenzer Wald mit mehreren Sattelschleppern angeliefert wurden. Etwas mehr als 100 Tonnen dieser Flussbausteine wurden von Teuber und seinen Mitarbeitern in den vergangenen Wochen verbaut, um den Hang zu befestigen und um den Uferbereich zu verschönern. „Die größten Steine wiegen 1,2 Tonnen“, sagt Teuber.

Greifzange als Werkzeug

Doch zuerst musste Teuber eine Schottertrasse bauen, verwendete hier Moränenschutt aus dem Kieswerk Müller. „Das war die größte Herausforderung, weil der Boden völlig aufgeweicht und verschlammt war.“ Mit der Greifzange seiner Bagger wurde der Untergrund in knapp zehn Arbeitstagen etwa 30 bis 40 Zentimeter gleichmäßig aufgeschüttet und teilweise die hohlen Stellen aufgefüllt.

Noch ein paar Schönheitsreparaturen

Von dieser Schottertrasse, die er mithilfe von Geovlies gebaut hat, wird in ein paar Wochen nichts mehr zu sehen sein, wenn das Wasser weiter steigt. „Knapp 50 Zentimeter fehlen noch“, ergänzt Teuber, der sich überhaupt keine Sorgen macht, dass das Versprechen der Verwaltung, bis zum Stadtseefest fertig zu sein, nicht eingehalten werden kann. „Wir liegen zeitlich absolut im Plan“, ergänzt er und geht davon aus, dass im Laufe der kommenden Woche die Natursteinmauer steht und die letzten Schönheitsreparaturen erledigt sind.

Die Uferabbrüche sind deutlich erkennbar.
Die Uferabbrüche sind deutlich erkennbar. | Bild: Dirk Thannheimer

Bepflanzung ist vorgesehen

Die gleichmäßige Schottertrasse wird demnach eine Flachwasserzone mit zwei Vorteilen – dass sie unter anderem mit Seerosen bepflanzt werden kann und dass der Hang nicht mehr so steil ist wie zuvor. „Es wird alles viel flacher als vorher sein, was wiederum dem städtischen Bauhof die Unterhaltung und Pflege erleichtert“, ergänzt Teuber, der es genießt, sein Schaffenswerk zu beenden – schließlich kennt der gebürtige Pfullendorfer schon als Kind den Stadtsee, der jahrelang nicht mehr modernisiert worden war. Immerhin wurde 2024 im ersten Bauabschnitt der Asphaltbelag erneuert.

Es entsteht eine kleine Landzunge

Der Small Talk mit den Zuschauern reißt indes nicht ab. „Ich habe geduldig alle Fragen beantwortet“, sagt Teuber, der sogar ein Vesper zur Stärkung erhielt. Indes trägt ein Mitarbeiter mit dem Bagger konzentriert die Erde auf einer kleinen Fläche ab. „Dort wird es eine kleine Öffnung mit einer Landzunge geben“, erläutert Teuber die nächsten Arbeitsschritte. Weitere könnten folgen, denn gerade einmal ein Drittel des Ufers ist nun von einer Natursteinmauer umgeben.