Ganz schön viel vor der Brust: Der Pfullendorfer Stadtsee soll saniert werden und die Wasserfontäne wieder sprudeln. Diesem Vorschlag der Verwaltung soll der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 27. März, zustimmen. Bei den Maßnahmen soll laut der Beschlussvorlage der städtische Bauhof von der Firma Teuber aus Großstadelhofen unterstützt werden.

Nicht nur Schönheitsreparaturen

Es sind nicht nur ein paar Schönheitsreparaturen, es sind umfangreiche Maßnahmen, die getroffen werden sollen, um den Stadtsee zu erneuern. Als erstes soll laut der Sitzungsvorlage mit der Sanierung der Seefläche begonnen und im Anschluss daran der Weg um den Stadtsee herum asphaltiert werden. Die Asphaltarbeiten am Rundweg sollen noch vor dem Stadtseefest der Stegstreckerzunft am letzten Juniwochenende beendet sein.

Böschungen am Ufer rutschen allmählich in den Stadtsee ab und stellen eine Gefahr für das Gewässer dar.
Böschungen am Ufer rutschen allmählich in den Stadtsee ab und stellen eine Gefahr für das Gewässer dar. | Bild: Thannheimer Dirk

Als nächstes wären die Uferböschungen an der Reihe, denn die Böschungen sind in den vergangenen Jahren aufgrund der Erosion in den Stadtsee abgerutscht, sodass die Uferabbrüche inzwischen eine nicht unerhebliche Gefahr darstellen. Um weitere gravierende Abbrüche zu verhindern und eine deutlich optische Aufwertung des Uferbereichs zu schaffen, ist eine stufenweise Sanierung der betroffenen Böschungen mit Wasserbausteinen aus Granit vorgesehen.

Grünflächen bepflanzen

Der Grünbereich zwischen Rundweg und Böschung soll dadurch künftig flacher und für den Bauhof besser zu pflegen sein. Im Zuge dessen sollen die sanierten Grünflächen bepflanzt werden, damit es mehr Schattenplätze gibt. Zur ökologischen Aufwertung und für eine bessere Wasserqualität sollen zudem blühende Gewässerpflanzen eingesetzt werden.

Ablaufwerk wird kontrolliert

Für die genannte Böschungssicherung muss – so heißt es in der Vorlage – der Stadtsee abgesenkt werden. Das ist die Gelegenheit, um die Pumpe des Springbrunnens einzubauen und die Fontäne wieder in Betrieb zu nehmen. Das Ablaufwerk soll von den Mitarbeitern des Bauhofs kontrolliert und gewartet werden.

Gute Vorzeichen

Damit stehen die Vorzeichen gut, dass die Fontäne nach mehr als zwei Jahren in naher Zukunft wieder sprudelt. Die Stadt hatte sie außer Betrieb genommen, „um das Gewässer des Stadtsees wieder zu regenerieren“, sagte Stadtbaumeister Jörg-Peter Steffen im Herbst 2024 auf Nachfrage des SÜDKURIER. Anwohner brachten ihr Bedauern zum Ausdruck, dass über einen langen Zeitraum das Wasser nicht mehr aus den Düsen spritzte.

Zu viel Schlamm

Um das Gewässer zu regenerieren, wurde eine mineralische Flüssigkeit ins Wasser getröpfelt, damit sich die milchige Flüssigkeit weiter mit dem Wasser vermischt und sich auf dem Grund des Bodens absetzen kann. Dort soll die Flüssigkeit den Gärprozess stoppen und den Schlamm in ein mineralisch festes Bodenmaterial umwandeln. Dadurch wurde eine durchschnittliche Schlammschicht von 15 Zentimetern erreicht. Davor waren es nach Angaben von Jörg-Steffen Peter stellenweise zwischen 60 und 80 Zentimeter.

Zweck wird erfüllt

Der Betrieb der Fontäne hätte demnach zur Folge gehabt, dass die Fontäne das Wasser mit Sauerstoff anreichern und den Prozess konterkarieren würde. Peter hatte aber vor Monaten angekündigt, dass das Projekt bis zum Frühjahr 2025 dauern werde und danach neu diskutiert und entschieden werden könnte. Offensichtlich erfüllten die Maßnahmen ihren Zweck, weshalb die Wasserfontäne bald wieder betriebsbereit sein könnte, zumal der Stadtsee sowieso abgesenkt werden muss.

Geplant ist auch eine Sanierung der Insel.
Geplant ist auch eine Sanierung der Insel. | Bild: Thannheimer Dirk

Im Zusammenhang mit dem Ablassen des Sees für den Ausbau der Pumpe im Herbst 2025 ist als weiterer Schritt die Sanierung der Mittelinsel geplant. Der Bewuchs soll auf den Stock gesetzt werden. Ziel ist eine gestalterische Aufwertung der Inselmitte. Möglich ist diese Maßnahme aus naturschutzrechtlichen Gründen erst ab 1. Oktober. Daher bleibt noch Zeit, um das Gestaltungskonzept für Insel ausführlich vorzustellen und zu beraten.

Fischbestand soll reduziert werden

Aber es geht noch weiter im Maßnahmenkatalog, der bei Zustimmung des Gemeinderats etwa 65.000 Euro kosten würde: In Zusammenarbeit mit dem Angelsportverein Pfullendorf soll der aktuelle Fischbestand reduziert und dadurch die Wasserqualität entsprechend verbessert werden. Es soll außerdem noch dieses Jahr die mit der Firma Natursinn im Jahr 2001 begonnene Sanierung der Wasserqualität und Schlammreduzierung fortgesetzt und 2026 auf ein Minimum reduziert werden.