Ein Dutzend Handballer des TV Pfullendorf hat am Mittwochabend im Stadtcafé das Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der Handball-Weltmeisterschaft auf einer Leinwand verfolgt. Deutschland unterlag im Viertelfinale Portugal mit 30:31 nach Verlängerung.

„Ich kann nicht mehr.“
Fabian Brändlin, Handballer des TV Pfullendorf

Der Handball-Krimi war spannend, war nervenaufreibend. „Ich kann nicht mehr“, sagt Fabian Brändlin, aktiver Spieler der ersten Mannschaft, als es nach 60 Minuten unentschieden zwischen Deutschland und Portugal stand und die Partie in die Verlängerung musste. Die deutsche Nationalmannschaft rannte andauernd einem Rückstand hinterher, ehe sie in der 45. Minute erstmals in Führung ging, diese aber nicht bis zum Ende der Spielzeit halten konnte. „Die Mannschaft hat leider wieder die erste Halbzeit verschlafen“, sagt Jugendleiter Nico Zeiser.

Jedes Tor wird bejubelt

Erst in der Schlussviertelstunde, als der Sieg plötzlich greifbar war, feiern die Pfullendorfer Handballer jedes Tor der deutschen Nationalmannschaft, ballen die Fäuste nach den Siebenmetertreffern von Lukas Zerbe, freuen sich über jeden abgewehrten Wurf von Torwart Andreas Wolff. „Ohne ihn hätten wir das Spiel schon längst verloren“, so Joachim Ruck, der unruhig auf dem Barhocker sitzt und ab und zu nach den Salzstangen auf der Theke greift – Nervennahrung bis zum bitteren Ende.

Auch Fabians älterer Bruder Timo schaut sich das Viertelfinalspiel lieber zusammen mit seinen Mitspielern an. „Wir haben hier schon ein paar Spiele angeschaut“, sagt Timo Brändlin – eigentlich ein ruhiger Typ. Aber am Mittwochabend hadert er ein paar Mal laut mit Entscheidungen der Schiedsrichter.

Enttäuschung nach Spielende

Und trotzdem glauben die Handballer vor Beginn der Verlängerung fest daran, dass die Nationalmannschaft sich gegen die Portugiesen durchsetzen wird. Der Sieger trifft dann im Halbfinale auf die Dänen, gegen die Deutschland in der Hauptrunde chancenlos war. „Die Dänen sind fast nicht zu schlagen. Sie legen eine große Spielfreude an den Tag“, ergänzt Nico Zeiser. Diese Spielfreude vermissen die Handballer in diesem K.o.-Spiel von den Deutschen, die das Spiel nicht mehr drehen können. Nach dem Schlusspfiff ist es für ein paar Sekunden still im Stadtcafé.