Nach den massiven Preiserhöhungen für Strom und Gas zu Jahresbeginn hat Stadtwerkechef Jörg-Arne Bias gute Nachrichten: Eine ebenso massive Preissenkung ab 1. Januar 2024. Der Bruttoarbeitspreis für eine Kilowattstunde LinzgauNaturStrom kostete im Jahr 2023 im Grundversorgungstarif 55,06 Cent. Dank der von der Bundesregierung eingeführten Strompreispreise wurde dieser Preis aber für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs auf 40 Cent gedeckelt. Wer also 20 Prozent Strom sparte, zahlte letztlich „nur“ 40 Cent statt der 55,06 Cent. Ab 1. Januar 2024 eine KilowattStunde des NaturStroms bei den Stadtwerken brutto 37,21 Cent, eine Reduktion um ein Drittel. Der Grundpreis bleibt mit 167 Euro auf Vorjahresniveau.
Preisniveau ist doppelt so hoch, wie vor der Energiekrise
Ohne die Strompreispreise hätte ein Durchschnittshaushalt von 2022 auf 2023 einen Stromkostenanstieg von 1555 Euro auf 2352 Euro verkraften müssen und diese Erhöhung wird nun wieder durch die Preisreduktion wettgemacht, sodass der Durchschnittskunde 2024 etwa 1638 Euro zahlen muss, also in etwa das Niveau von 2022, das allerdings doppelt so hoch ist, wie im Jahr 2021. Ein dickes Lob zollt der Stadtwerkechef seinen Kunden, die die Energieeinsparziele gut eingehalten hätten. Und trotz der Preissteigerungen habe es im vergangenen Hochpreisjahr keinen Forderungsausfall gegeben. Das heißt, alle Kunden konnten ihre Stromrechnung bei den Stadtwerken zahlen.
Weltpolitische Konflikte sorgen für hochnervöse Märkte
Auch beim Gas mussten die Kunden von 2022 auf 2023 extreme Kostensteigerungen von 1850 Euro – ohne Bremse – verkraften, wobei die Preise im nächsten Jahr gesenkt werden, wobei der Durchschnittskunde etwa 1330 Euro weniger zahlt.
Die anhaltenden Auswirkungen der Energiekrise sorgen weiter für hohe Großhandelspreise, sodass das Preisniveau immer noch 300 Prozent höher als vor der Krise ist. Und die aktuellen Ereignisse in Nahost sorgen bei Akteuren zusätzliche für höchste Nervosität, die sich in extremen Preissprüngen niederschlagen könnte.
Freiflächen Photovoltaikanlage versorgt 700 Haushalte mit Strom
Und noch eine gute Nachricht hatte Bias. Seit August ist die Freiflächen-Photovoltaikanlage Hinterösch in Betrieb und produziert jährlich rund 2.1 Millionen kWh klimafreundlichen Strom. Diese Energiemenge, produziert von 3700 Hochleistungsmodulen, deckt den Strombedarf von etwa 700 Haushalten und jährlich werden 1.200 Tonnen CO2 eingespart. Bei der Freiflächen-PV-Anlage handelt es sich um aneinandergereihte Modultische, die mittels Aufständerung auf der freien Fläche aufgestellt werden. Zur Vermeidung von Emissionen wie Lärm oder Blendung wird ein Abstand von 30 Meter zur Bebauung eingehalten. Die Pflanzung von Obstbäumen und Sträuchern war noch für 2023 geplant, konnte wegen der anhaltend schlechten Witterung nicht mehr ausgeführt werden. „Die Pflanzmaßahmen beginnen unverzüglich im Frühjahr 2024“, versichert Bias.