Knapp 220 Mitglieder und 30 Gäste folgten kürzlich der Einladung zur Hauptversammlung der Volksbank Pfullendorf, die in diesem Jahr in der Stadthalle stattfand. Nach der musikalischen Einleitung durch den Musikverein Denkingen unter der Leitung von Sandra Seitz startete die Versammlung mit dem Imagefilm der Volksbank.

Bankdirektor thematisiert verändertes Kundenverhalten

Bankdirektor Werner Groß begrüßte die zahlreichen Gäste und sagte gleich zu Beginn, dass das Jahr 2024 die Volksbank Pfullendorf aufgrund politischer und wirtschaftlicher Krisen enorm gefordert hat. „Wir konnten uns erfreulicherweise erfolgreich den Herausforderungen stellen und über ein zufriedenstellendes Jahresergebnis berichten“, resümierte Groß, „die Vermögenslage ist nach wie vor gut geordnet, die Zahlungsfähigkeit war im abgelaufenen Geschäftsjahr stets gegeben“. Bankdirektor Werner Groß wies darauf hin, dass dem gesellschaftlichen Wandel ein verändertes Kundenverhalten folgt, welches durch die fortschreitende Digitalisierung angetrieben wird, sichert jedoch zu, dass eine persönliche Erreichbarkeit der Mitarbeiter nach wie vor gewährleistet sei.

Automaten werden nicht ersetzt

Ein Problem, das auch in der Region angekommen ist, sind die vermehrten Sprengungen von Geldausgabeautomaten. Die Gebäude- und Sachschäden verursachen erhebliche Schadenssummen. Deswegen werden auch die technisch veralteten Automaten in der Stadtfiliale und in Denkingen in absehbarer Zeit nicht mehr ersetzt. Kritisch betrachtet der Bankdirektor der Volksbank Pfullendorf die ausufernden Vorschriften der Wirtschaftsprüfer und richtet damit seinen Appell an die Prüfungsverbände für Lösungsvorschläge, „da die Zukunft für kleinere Banken sonst ungewiss sei“.

Nur leichtes Wachstum für 2025 erwartet

Mit Blick auf 2025 erwartet Groß einen verstärkten Wettbewerb und weiter ansteigende gesetzliche und aufsichtsrechtliche Vorschriften. „Insgesamt rechnen wir mit einer schwachen Konjunktur und deshalb nur mit einem leichten Wachstum bei den Krediten und Einlagen“, so Groß. Risiken für die Geschäftsentwicklung der Bank seien die geopolitischen Spannungen mit Kriegen, Zöllen und die fehlende Stabilität der weltweiten Finanzmärkte. Trotz der steigenden Personal- und Sachaufwendungen sowie der hohen Bürokratiekosten erwartet Groß wieder ein zufriedenstellendes Ergebnis und geht in den nächsten Jahren von weiteren Zuwächsen aus. Erfreulicherweise reicht der Jahresüberschuss aus, um Rücklagen zu bilden.

Dividende beträgt zwei Prozent

Die Dividendenausschüttung an die Mitglieder wurde seitens der Volksbank mit 2 Prozent auf das Geschäftsguthaben vorgeschlagen. Bei der sich anschließenden Abstimmung folgten die Mitglieder dem Beschlussvorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats. Bürgermeister Ralph Gerster bezeichnete in seiner Rede die Volksbank Pfullendorf als „einen verlässlichen Partner und gesellschaftlichen Akteur für die Stadt und die Region“, getreu dem Leitsatz des Unternehmens „freundlich, schnell und kompetent“. Durch Ablauf der Wahlperiode endete in diesem Jahr die Zeit von Karl Abt und Martin Hangarter im Aufsichtsrat. Aber beide stellten sich erneut zur Wahl und wurden im Amt bestätigt. Aufsichtsratsvorsitzender Roland Brucker gab im Anschluss bekannt, dass die üblichen Mitgliederehrungen in einer separaten feierlichen Veranstaltung im nächsten Jahr stattfinden werde.