Es war exakt vor 50 Jahren, im Jahre 1972, als die damals über 18- und 20-Jährigen in die ehemalige „Generaloberst-von Fritsch-Kaserne“ einberufen wurden. An die 30 junge Männer aus dem süddeutschen Raum von Waldshut bis Offenburg und Villingen-Schwenningen bis Freiburg waren dem Einstellungsbefehl gefolgt und leisteten für 15 Monate ihren Wehrdienst ab. „Wir waren uns fremd“, erinnert sich Otto Fischer aus Engelswies. Die Dienstzeit habe ihnen einiges abverlangt – ein neuer Lebensabschnitt für die jungen Rekruten. Daraus resultiere eine starke kameradschaftliche Verbindung, die über Jahrzehnte hinweg immer wieder aufgefrischt wurde.
Ehemaliger Bataillons-Kommandeur Erich Koch organisiert Treffen
Organisiert hatte ihr früherer Pfullendorfer Bataillons-Chef Erich Koch dieses Reservisten-Treffen. Es sei natürlich Sinn und Zweck, an das früher Vertraute zu erinnern, sagte Erich Koch beim Sektempfang. Nicht alle Kameraden konnten der Einladung folgen, doch ihre Wiedersehensfreude war groß. Kontakte bestanden zwar telefonisch und per Post, es gab auch eine Ausfahrt in Richtung Bodensee, doch das persönliche Treffen hätten sie doch sehr genossen, hob Otto Fischer hervor.
Rundgang durch die Stadt und Besuch im Bindhaus
Bei einer kleinen Stadtbegehung wurden so manche lustige Reminiszenz an diverse Kneipenbesuche oder Tanzveranstaltungen während der Bundeswehrzeit wach. Besichtigt wurde der historische Stadtkern mit dem Rathaus sowie die Stadtkirche St. Jakobus, in der die Reservisten den verstorbenen Kameraden gedachten.
Großen Spaß bereitete es ihnen, nochmals die enge Schulbank drücken zu dürfen, was ihnen in einem der ältesten Häuser von Pfullendorf, im Heimatmuseum und Bindhaus von 1499, ermöglicht worden war. Die Geschichte der ehemaligen Reichsstadt mit ihrem Handwerk, Handel und Gewerbe ließ sich hierbei gut nachvollziehen. Nach regem Austausch und einem besonderen Dank an ihren Organisator verabschiedete sich die Crew in der Absicht, in spätestens drei Jahren ein weiteres Treffen zu arrangieren.