Mitgliederschwund und Geldmangel sind mit die größten Sorgen der katholischen Kirchenbasis im Bereich des Dekanats Sigmaringen/Meßkirch. Das wurde in dieser Woche bei der konstituierenden Sitzung des Dekantsrates im Kloster Gorheim in Sigmaringen deutlich. Michael Zoller vom Pfarrgemeinderat Pfullendorf und Arthur Demmer wurden in ihren Ämtern als Dekanatsvorsitzender und stellvertretender Dekanatsvorsitzender bestätigt. Allerdings zeigte sich im Laufe der Versammlung auch, dass sich im Bereich des Dekanats eine auf innerkirchliche Mitverantwortung pochende Basis zu Wort meldet.

Michael Zoller (links) und Stefan Schmid gehen trotz der innerkirchlichen Probleme optimistisch in die neue Amtszeit des Dekanatsrates.
Michael Zoller (links) und Stefan Schmid gehen trotz der innerkirchlichen Probleme optimistisch in die neue Amtszeit des Dekanatsrates. | Bild: Steinmüller, Hermann-Peter

Die Mitgliederentwicklung macht der katholischen Kirche bundesweit Sorgen und nimmt den Bereich des Dekanats nicht aus. Das wurde aus den Zahlen deutlich, die Dekanatsreferent Frank Scheifers vorstellte. Bedingt durch Sterbefälle und Kirchenaustritte sank die Zahl der Katholiken in den elf Seelsorgeeinheiten seines Zuständigkeitsbereichs in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich von 70 000 auf heute 61 000. Der Geschäftsführer bilanzierte weiter: „In diesem Jahr verzeichneten wir bereits 443 Austritte.“

Patentrezept gegen Austritte gibt es nicht

Ein Patentrezept gegen den Schwund gibt es auch vor Ort nicht. Weil zugleich auch die Zahl der Priester abnimmt, ist die bis 2030 geplante Strukturreform der Erzdiözese Freiburg eines der Arbeitsfelder des neu zusammengesetzten Gremiums. Nach diesen Plänen ist vorgesehen, aus dem bisherigen Dekanat eine einzige große Pfarrei zu machen. Noch sind die Pläne im Diskussionsstadium. Allerdings mahne die Bistumsleitung in Freiburg die Pfarrgemeinderatsgremien in den Seelsorgeeinheiten und die Dekanatsversammlungen an, möglichst noch in diesem Jahr Stellungnahmen zu der geplanten Reform vorzulegen.

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Der Doppelhaushalt 2018/2019 endet für das Dekanat mit einem Minus von 11 000 Euro. Dekan Stefan Schmid nannte als Hauptursache die Mietzahlungen für das Kloster Gorheim und die Ausstattung der Verwaltung mit aktuellen Computergeräten. Das ehemalige Klostergebäude gehört einer kirchlichen Stiftung, an die das Dekanat Miete bezahlen muss. Warum dies im abgelaufenen Haushaltszyklus in einem Minus endete, konnte Stefan Schmid mit Verweis auf seine kurze Amtszeit seit dem vergangenen Frühjahr nicht erläutern. Er geht jedoch davon aus, dass in Zukunft wieder mit einem ausgeglichenen Haushalt zu rechnen sei.