Achdorf – Die Ortschaft Achdorf wurde erstmals im Jahre 775 nach Christus urkundlich erwähnt und feiert aus diesem Grund in diesem Jahr ihr 1250-jähriges Dorfjubiläum. Gemeinsam mit den heutigen Teilorten Aselfingen, Überachen, Eschach und Opferdingen spricht man gerne vom Achdorfer Tal oder von den sogenannten Talorten. Diese Bezeichnung tauchte erstmals im Jahr 1457 in Urkunden des Klosters St.¦Blasien auf, zu welchem die Ortschaften zum damaligen Zeitpunkt alle gehörten. In den Jahrhunderten zuvor wechselte die Ortschaft Achdorf häufiger ihre Zugehörigkeit. So gehörte Achdorf bereits dem Kloster St. Gallen, den Herren von Blumberg sowie einzelnen Adeligen der damaligen Zeit an.

Nach der Säkularisation und der damit verbundenen Auflösung des Klosters und Reichsstiftes St. Blasien gelangten die Talorte recht bald in den Besitz des Großherzogtums Baden. Im Jahr 1848 schloss sich die Gemeinde Überachen der Gemeinde Aselfingen an. Mit Wirkung vom 1. April 1934 wurden die Gemeinden Aselfingen/Überachen, Eschach und Opferdingen mit der Gemeinde Achdorf zur Gesamtgemeinde Achdorf vereinigt. Bis zur Eingemeindung mit der Gemeinde Blumberg im Jahr 1972 im Zuge der Verwaltungsreform war Achdorf also eine eigenständige Gemeinde.

Hochwasser und Kriege

Zu den markantesten Ereignissen der jüngeren Geschichte Achdorfs zählt sicherlich die Hochwasserkatastrophe vom 16. Mai 1924 in Aselfingen. Nach einem wolkenbruchartigen Regen über der Gegend von Mundelfingen strömten die Wassermassen auch dem kleinen Aubach zu, welcher durch die Ortschaft Aselfingen führt und in die Wutach mündet. Die ungeheuren Wassermassen brachen letztlich aus dem Bachbett und überfluteten die Keller und unteren Räume der Häuser. Eine weitere Naturkatastrophe ereignete sich am 7. Januar 1966, als ein heftiger Erdrutsch des Eichbergs Teile der Straße zwischen Achdorf und Eschach zerstörte. Leid und Not brachten die Kämpfe in kriegerischen Zeiten wie etwa den sogenannten Schweizerkrieg 1499, den Bauernkrieg 1524 oder auch den Zweiten Weltkrieg. In den letzten Kriegswochen litt die Bevölkerung der Talorte sehr unter direkten Kampfeinwirkungen. So gab es etwa am 26. April 1945 zwei Feuerüberfälle durch Artilleriebeschuss auf der Straße zwischen Achdorf und Fützen. Das bezeugen die Tagebucheintragungen des damaligen Pfarrers Franz Beugel sowie des Oberlehrers Karl Schweickert.

Mit dem Hangrutsch des Eichbergs im Jahr 1966 sowie dem Hochwasser der Wutach 1990 zählen zwei Naturereignisse zu den prägenden Erinnerungen der jüngeren Geschichte. Die Erschließung des damaligen Neubaugebiets „Im Großgarten“ 1977 zeigte die verstärkte Nachfrage an Bauplätzen im Achdorfer Tal. Nur ein Jahr später folgte der Baubeginn des Hauses des Gastes, welches bis heute als Gemeindehalle der Talorte dient. Für 64.000 Deutsche Mark wurde 1983 ein Tragkraftspritzenfahrzeug für die Feuerwehrabteilung angeschafft und ein Jahr später erfolgte ein Dorfentwicklungsplan mit Bau des Dorfbrunnens.

Im Jahr 2006 wurde das Neubaugebiet Kirchacker erschlossen und ein neuer Hochbehälter in Achdorf eingeweiht. Als erster Ortsteil wird Eschach im Jahr 2017 an das schnelle Internet angeschlossen, der restliche Glasfaserausbau startete dann 2018. Nach dem Verkauf der alten Schule in Aselfingen sowie mittlerweile auch dem Rathaus wurde 2020 das neue Feuerwehr- und Vereinshaus fertiggestellt. Die Aufhebung der unechten Teilortswahl, zahlreiche Sanierungen sowie die Thematik der Wasserkraft sind weitere wichtige Eckpunkte der Achdorfer Geschichte.