Ausgemachte Sache ist der Ausbau der Landesstraße 181, Hüfinger Straße, am westlichen Bräunlinger Stadteingang. Die Sanierung ist an sich schon komplex, da auch die Themen Entwässerung, Straßenbeleuchtung, Wasser und Abwasser mit bearbeitet werden müssen. Zudem gerät ein Teilabschnitt in den Blick, dem ein immer höher werdendes Verkehrsaufkommen prognostiziert wird: die Kreuzung Niederwiesen/Stetten.

Verkehrszählung soll Zahlen liefern

Wird dort ein Kreisverkehr oder eine billigere Ampelanlage installiert? Das ist die vom Gemeinderat zu beantwortende Frage, bei der auch ein nicht unerheblicher Kostenfaktor mit einberechnet werden muss. Eine Verkehrszählung soll belastbare Zahlen liefern. Sie kostet mehr als 5000 Euro.

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Nachdem der Gemeinderat die Stadt beauftragt hatte, Machbarkeit und Kostenrahmen eines Kreisverkehres zu prüfen, hat die Stadt Bräunlingen Gespräche mit dem Regierungspräsidium Freiburg (RP) aufgenommen. Nach längerer Bearbeitungszeit forderte das RP eine Verkehrszählung, um damit eine etwaige Notwendigkeit für einen Kreisverkehr zu dokumentierten. Gäben die Zahlen einen Kreisverkehr her, müsste dieser einen Durchmesser von mindestens 30 Meter haben.

Stadt müsste rund 750.000 Euro selbst zahlen

Aktuell sieht das RP einen Kreisverkehr als nicht notwendig an. Deshalb müsste die Stadt Bräunlingen die Kosten von rund einer halben Million Euro sowie die Kosten für eine Ablöse von rund 250.000 Euro selbst übernehmen.

In der Bauphase des Kreisverkehrs, aber auch für spätere eventuelle Sanierungsmaßnahmen müsste eine Umleitungsstrecke eingerichtet werden. Eine Umleitung über „In Stetten“ wäre nicht möglich. Ein Kreisverkehr, den die Stadt zu großen Teilen selbst zahlen muss, wäre in finanzieller Hinsicht für die Gemeinde schwierig. Deshalb schlägt die Verwaltung vor, das Thema Kreisverkehr nicht weiter zu verfolgten, so die Bauverwaltung.

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FDP-Sprecher Armin Ewald befürwortete auch weiterhin den Bau eines Kreisverkehrs „Niederwiesen/Stetten“ und lehnte es ab, dass der Gemeinderat „wieder den Hemmschuh“ anziehen müsse. CDU-Stadträtin Simone Burgert sah in einer aussagkräftigen Verkehrszählung eine gute Möglichkeit, doch noch den Bau kostengünstig für Bräunlingen zu ermöglichen. SPD-Stadtrat Peter Ebnet brachte den Anbau einer Einfädelspur ins Gespräch.

Bächle plädiert für Grundsatzbeschluss

Bürgermeister Micha Bächle erinnerte daran, dass das Landratsamt kein Notwendigkeit für einen Kreisverkehr sieht und deshalb die Stadt Bräunlingen die Kosten von über einer halben Million Euro fast komplett selbst finanzieren müsste. Er brauche einen Grundsatzbeschluss, ob die Lösung Kreisverkehr oder Kreuzung mit Ampel weiter verfolgt werden soll.

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„Wir sollten nicht weiter um den heißen Brei reden“, betonte FDP-Stadtrat Siegbert Wernet und sprach sich auch für eine Verkehrszählung aus. CDU-Stadrat Thomas Held wies auf die voraussichtlich vielen Lastwagen, die nach Inbetriebnahme des neuen Werkes der Firma Straub über die Kreuzung ein- und ausfahren würden. CDU-Fraktionssprecher Michael Gut wollte die weitere Entwicklung im Gewerbegebiet mit einberechnen. Letztlich wurde vereinbart, eine Verkehrszählung anzustreben, damit der Nachweis einer Notwendigkeit geführt werden kann.

Verkehrszählung gibt Entscheidungsgrundlage

Mit den Ergebnissen der Verkehrszählung werde die Frage beantwortet, ob der Verkehrsknoten noch leistungsfähig sei, kündigte Micha Bächle an. Über dieses Ergebnis wird der Gemeinderat informiert und muss dann über die weitere Vorgehensweise entscheiden. In Betracht kommt dabei auch das große Bauvorhaben der Firma Straub Verpackungen an der Hüfinger Straße. „Der durch die der Erweiterung der Firma Straub voraussichtlich erhöhte Lkw-Verkehr wird mit einberechnet“, erläuterte der Bürgermeister.

Erweise sich die Kreuzung als nicht leistungsfähig, müsse umgeplant werden. Die Stadt werde dann in neue Verhandlungen mit dem Land gehen, um eine Kostenbeteiligung zu beantragen. Wird festgestellt, dass die Kreuzung leistungsfähig ist, dann gibt es keine Kostenbeteiligung durch das Land und die Stadtkasse müsste für einen Kreisverkehr viel Geld für die Finanzierung bereitstellen.