Wird die Auferstehungskirche zum Probenlokal der Stadtkapelle? Gespräche zwischen Verein, Stadt und Protestanten wurden schon vor Corona geführt. Insgesamt, so der Eindruck von Bürgermeister Micha Bächle, brauche eine Entscheidung über die künftige Nutzung der Immobilie noch Zeit. „Es sind einfach noch viele Aspekte zu beachten.“
Oberkirchenrat drängt
Ein schmerzhaftes Signal hat die Hüfingen und Bräunlingen umfassende Kirchengemeinde aus Karlsruhe bekommen. „Der Oberkirchenrat fordert uns zum Verkauf auf“, sagt Matthias Stocker. Laut dem Vorsitzenden des Kirchengemeinderats sollte dieser bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Mit den Kirchen in Hüfingen und Bräunlingen und dem Pfarrhaus in Hüfingen stünde den 1800 Protestanten rechnerisch zu viel Flächen zu.
Auch weil sich die Zuweisungen an der Mitgliederzahl bemessen, lasse sich der Unterhalt der Immobilien nicht mehr bestreiten. Zwar würde der Schnitt eine finanzielle Schieflage für die nächste Zeit korrigieren, „aber wer verkauft schon gerne seine Kirche“, meint Stocker. Gerade um Älteren mit schlechter Mobilität weiter einen Gottesdienst in Bräunlingen anzubieten, werde man eine Miet-Alternative suchen. Möglicherweise in der dann verkauften Kirche.
Im Moment gehe es darum, Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen, sagt der stellvertretende Vorsitzende Ralf Wolf. Sicher sei, dass sich die Stadtkapelle keinen Neubau leisten kann. Wer kauft die Kirche, welche Sanierungen stehen an, wie könnte eine künftige Nutzung aussehen und was kostet der laufende Betrieb: Für Micha Bächle stehen etliche Fragen im Raum. Darüber thront die Überlegung, wie viel die Stadtkapelle selbst als finanziellen Beitrag einbringen kann.
Die Stadt bietet an, diesen Prozess zu moderieren. Mit dabei sei der neue Stadtbaumeister Volker Dengler. Selbst beim Thema Kauf sei die Kommune nicht ganz außen vor. Die angegriffene Haushaltssituation aufgrund der Corona-Krise „heißt ja nicht, dass wir nicht Diskussionen führen“, so Bächle.