Schwierige Entscheidungen werden bei der nächsten Gemeinderatssitzung am Dienstag, 15. April, notwendig. Passend zum Thema wird ab 19 Uhr in der Gauachhalle Döggingen getagt. Es geht um die Erweiterung und Sanierung des Dögginger Kindergartens.
Diese Mehrkosten drohen
Konkret geht es um den akuten Kostendruck. Die geplanten Kosten von 1,7 Millionen Euro würden ohne Gegensteuern – auch aufgrund von der Stadt nicht in Auftrag gegebener Einbauten – Budgetüberschreitungen um 300.000 Euro auf zwei Millionen Euro verursachen. Für das Bauamt ist das nicht mehr akzeptabel. „Die Kosten sind aus dem Ruder gelaufen“, sagt Bürgermeister Micha Bächle.
Stadt trägt 90 Prozent der Kosten
Die Stadtverwaltung (Bürgermeister, Ortsvorsteher und Bauamt) konnte gerade noch rechtzeitig insistieren, heißt es in der Sitzungsvorlage. Stadt und Verrechnungsstelle haben daraufhin, die Planer zu Einsparungen aufgefordert, um gegenzusteuern. Die Kosten werden zu 90 Prozent von der Stadt und zu zehn Prozent von der katholischen Kirche getragen.
Im Sommer 2024 wurde mit der Sanierung des Kindergarten St. Marien in Döggingen und der dauerhaften Erweiterung auf fünf Gruppen begonnen. Die Verwaltung hatte im November auf die Einsetzung eines Begleitgremiums zu dem Projekt und eine entsprechende Dokumentation gedrungen.
Während der Bauarbeiten habe die Stadtverwaltung feststellen müssen, dass zahlreiche Nachträge und Abweichungen von der damaligen Planung ausgeführt wurden, die zu großen Mehrkosten führen. Ende Januar sei seitens der Planer bei einem Besprechungstermin dargelegt worden, dass alles im finanziellen Rahmen sei. Die Stadt forderte eine Budgetkontrolle und eine Übersicht ein.

Wie weiter aus der Ratsvorlage hervorgeht, habe der Planer diese Übersicht in unvollständiger Weise Mitte Februar vorgelegt. Es sei zudem klar geworden, dass der Fachplaner ohne Auftrag der Stadt das bestehende Heizungssystem (Gastherme) durch ein neues Heizsystem mit Wärmepumpe ersetzen wollte. Es standen plötzlich Mehrkosten von mehr als 300.000 Euro im Raum.
Planerkosten noch in der Schwebe
Diskussionspunkt sind aktuell auch die Honorarkosten des Fachplaners. Durch das gemeinsame Einschreiten liegt die aktuelle Kostenfortschreibung bei einer Budgetüberschreitung von nur noch 80.000 Euro. Erfreulich sei, dass es gelungen ist neben den Zuschüssen aus dem Ausgleichsstock und der Kindergartenförderung weitere 112.000 Euro zu erzielen. Die Planer werden in der Sitzung anwesend sein und den aktuellen Stand und die Überschreitungen begründen.
Durch die Umplanungen ruht die Baustelle, deshalb wird die Erweiterung und Sanierung voraussichtlich erst im Juli 2026 abgeschlossen. Der ursprüngliche Zeitplan sah vor, dass im Herbst 2025 die Erweiterung des Gebäudes fertig sein werde und anschließend die Sanierung des Bestandsgebäudes erfolgt.
Dies bedeutet, die Verwaltung rechne mit einer Verzögerung mit der Gesamtfertigstellung von Frühjahr 2026 auf Sommer 2026, so Bürgermeister Micha Bächle vor der öffentlichen Sitzung in Döggingen.