Geisingen/Immendingen – Anfang August 2025 öffnet das Kinderspieldorf „Mini-Gei-dingen“ erstmals für drei Tage seine Tore und bringt lehrreichen Spaß für 60 Kinder im Alter zwischen sieben und 12 Jahren. Der kleine Modellort wird von einem durch die Kinder gewählten Bürgermeister und einer Bürgermeisterin regiert und hat den Donautaler als eigene Währung. In Mini-Gei-dingen gibt es ein Rathaus, ein Arbeitsamt, Bank, Krankenhaus, Kaufhaus, Kino, Malerbetrieb, Gärtnerei und sogar einen Sportverein. Das Spieldorf ist ein Projekt des Gemeindeverwaltungsverbands, das im jährlichen Wechsel in Geisingen und in Immendingen angeboten wird.
Das Konzept für die bislang in diesem Gebiet einzigartige Aktion stellte Schulsozialarbeiterin Ann Katrin Schilling bei der Sitzung der Verbandsversammlung vor. Erster Start für das Kinderspieldorf ist am Montag, 4. August, von 13 bis 17 Uhr auf dem Geisinger Schulhof. Am Dienstag geht es von 9 bis 15 Uhr weiter und am Mittwoch, 6. August, dauert der Spieltag von 9 bis 13.30 Uhr. Teilnehmen können schon zu Beginn nicht nur die Geisinger, sondern auch Immendinger Kinder. Die zehn bis 15 Spielstationen des Dorfes werden von Ann Katrin Schilling, Jugendreferent Wolfgang Weber sowie 20 bis 30 Betreuern aus beiden Orten geleitet.
Und so sieht das Leben im Spieldorf aus: Mini-Gei-dingen ist in die fünf Bereiche Verwaltung, Dienstleistung, Kultur, Freizeit und Produktion eingeteilt. Überall warten passende Aufgaben auf die Kinder. Sie können ihre Selbstständigkeit bei der Verwaltung anmelden und dann eigene Produkte herstellen, etwa Papierblumen oder Taschen. Auch als Friseure oder Maler dürfen sie aktiv sein und werden für ihre Arbeit mit Donautalern bezahlt. Die eingenommenen Taler dienen zum Einkauf im Kaufhaus oder zum Kinobesuch im Dorf.
„Mini-Gei-dingen fördert in kompakter Zeit das Erlangen sozialer, ökonomischer, ökologischer, politischer und kultureller Kompetenzen“, so Schilling. Außerdem würden Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung gefördert. Zentrale Elemente des Kinderspieldorfs seien ein funktionierender Arbeits- und Geldkreislauf, Produktions- und Dienstleistungsbetriebe, eine Kommunalverwaltung und eine Demokratie mit Bürgermeister, Gemeinderat und Stadtversammlung.
Für das Projekt haben die Jugendreferenten des Gemeindeverwaltungsverbands bereits Kooperationspartner und Betriebe gesucht, die das Kinderspieldorf unterstützen wollen. Bei den Kommunalverwaltungen, Sparkasse, Volksbank und einigen Betrieben aus Gewerbe und Handwerk ist die Resonanz laut Ann-Kathrin Schilling gut. „Sogar einige Auszubildende als Mitgestalter des Projekts werden gestellt.“ Der komplette administrative, finanzielle und Personalbereich wird von der Schulsozialarbeit und vom Jugendreferat übernommen. Aufwendig ist unter anderem auch der Auf- und Abbau des Spieldorfes, für den im Vorfeld und im Nachhinein eigens ein Zeitplan besteht.
Für die Betreuer gibt es eine finanzielle Entschädigung. Das notwendige Material kostet rund 2000 Euro. Unter anderem sollen die Kinder einheitliche T-Shirts erhalten und auch einen farbigen Bürgerausweis. Für die Teilnehmer am Spieldorfprojekt wird eine Gebühr von je 30 Euro für alle drei Tage fällig. Ihr Essen soll von den Kindern selbst mitgebracht werden. Die Verbandsversammlung begrüßte die geplante Aktion. Verbandsvorsitzender und Bürgermeister Manuel Stärk betonte: „Ich halte das Spieldorf für eine gute Idee. Dabei können die Kinder spielerisch fürs Leben lernen.“